Nach einem Freilos in der ersten Runde der Europa/Afrika-Zone 1 spielt das Davis-Cup-Team ab Freitag in Minsk gegen Weißrussland. Mit dabei ist der 20-jährige Steirer Sebastian Ofner, der für Gerald und Jürgen Melzer, Alex Peya und Julian Knowle als Sparringpartner fungiert. Bereits in der Ukraine hatte Ofner diese Aufgabe bravourös erledigt. "Freilich träume ich davon, auch bald Teil des Teams sein zu dürfen", sagt der St. Mareiner. Geht er den eingeschlagenen Weg konsequent weiter, könnte bald schon balder als bald sein.

Ofner, der seit seinem 14. Lebensjahr beim ÖTV in der Südstadt stationiert ist und dort mit Wolfgang Thiem und Konditionstrainer Florian Pernhaupt arbeitet, startete nach erfolgreich abgelegter Matura im Vorjahr durch. Die "Militärperson auf Zeit" gewann vier Futures, legte 2017 ein weiteres nach, rangiert heute auf Platz 265 der ATP-Weltrangliste, so gut war er noch nie. Österreichweit ist Ofner der viertbeste Tennisspieler.

Verlust möglichst gering halten

"Im Vorjahr war ich 33 Wochen unterwegs. Bei den Futures geht es nur darum, den finanziellen Verlust möglichst gering zu halten. Man muss ein Turnier schon gewinnen, um 1500 Euro zu verdienen." Also schleunigst weg aus der untersten Liga des Profitennis, heuer wird Ofner bei Challengern auf Punktejagd gehen.

Vom Ausflug nach Weißrussland mit der "Altherren-Partie" – die Doppel-Spezialisten Peya und Knowle sind 36 bzw. 42, Jürgen Melzer zählt 35 Lenze – kann der Steirer nur profitieren, vor allem von der ehemaligen Nummer acht der Welt. "Jürgen hat die Erfahrung, immer die richtige Entscheidung zu treffen, immer die richtige Antwort zu haben." Im Training demonstrieren zu wollen, der bessere Melzer zu sein, funktioniere nicht. "Das habe ich im Lauf der Jahre erst lernen müssen", sagt Ofner. "Ich habe die Übermotivation abgelegt und spiele das, was ich kann. Wenn man es gegen die Guten mit Gewalt versucht, geht der Schuss nach hinten los." Also wird Sebastian Ofner weiter nach vorne schießen. In der Weltrangliste.