Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem steht in der zweiten Runde der Australian Open. Der als Nummer acht gesetzte Niederösterreicher gewann am Dienstag gegen den Deutschen Jan-Lennard Struff 4:6,6:4,6:4,6:3 und trifft am Donnerstag in der zweiten Runde erstmals auf Jordan Thompson. Der Australier setzte sich gegen den Portugiesen Joao Sousa nach einem 0:2-Satzrückstand in fünf Durchgängen durch.

Thiem hatte auch seine Auftaktspiele zu Jahresbeginn in Brisbane und Sydney gewonnen, danach aber jeweils im Viertelfinale verloren. Durch diese für einen Weltranglisten-Achten magere Bilanz setzte sich beim ÖTV-Star eine gewisse Unsicherheit fest. Diese nahm er in das Struff-Match mit. "Ich war ziemlich nervös die letzten Tage, weil die Vorbereitungsturniere nicht optimal verlaufen sind", erklärte Thiem nach dem Aufstieg.

Ausgeglichene Bilanz vor der Begegnung

Außerdem habe er um die Fähigkeiten von Struff gewusst, gegen den er davor eine 1:1-Bilanz hatte. Ein nach Breakvorsprung verlorener erster Satz hat dann auch nicht unbedingt mehr Selbstvertrauen gebracht. "Es war ein Krampf eigentlich", räumte der mit dem Service zu Beginn nicht überzeugende Thiem ein. "Die Hitze war auch unangenehm. Es war extrem trocken und schon eine Herausforderung. Gegen Ende des Matches habe ich lockerer gespielt. Aber am Zittern war ich die ganze Zeit."

Diesbezüglich taugte auch der gewonnene zweite Durchgang nicht als Wendepunkt, in dem Thiem das entscheidende Break zum 5:4 glückte. Die eigentliche Entscheidung brachte der dritte Satz, in dem beide Spieler mehrere Chancen vorfanden, dem Gegner das Service abzunehmen. Thiem wehrte sieben Breakbälle Struffs ab und verwertete einen seiner acht, um mit 2:1 in Sätzen in Front zu gehen. Im vierten Durchgang ging es nach einem frühen Break leichter, nach 2:54 Stunden war der Sieg eingefahren.

Schwerer Gegner

Danach war der Lichtenwörther erleichtert: "Wichtig ist, dass ich die erste Runde gegen einen sehr schweren Gegner überstanden habe. Ich bin sicher nicht vollgepumpt mit Selbstvertrauen wie vergangenes Jahr. Ich glaube aber trotzdem, dass ich ein besserer Spieler bin als damals. Nur ich schaffe es zur Zeit nicht hundertprozentig, es auf den Platz zu bringen." 2016 hatte Thiem mit dem Einzug in die dritte Runde sein bisher bestes Abschneiden bei diesem "Major" erreicht.

Der Weg zu einem Da Capo führt über Thompson. Der 22-Jährige hatte zuletzt ebenso in Brisbane und Sydney gespielt und da u.a. den Spanier David Ferrer besiegt, ein Match mehr als Thiem gewonnen. Der Sieger von sieben ATP-Turnieren hatte bei diesen beiden Turnieren bei Thompson-Matches zugesehen. "Er serviert sehr gut und ist ein Super-Fighter. Es wird nicht einfach." Als Weltranglisten-76. ist der 1,83-m-Mann aus Sydney hinter Nick Kyrgios und Bernard Tomic immerhin drittbester Australier.

Ziel Thiems ist nach wie vor, die zweite Woche dieses Grand Slams bzw. zumindest das Achtelfinale zu erreichen. "Das wäre schön. Aber ich will einfach wieder gescheit spielen, locker sein am Platz, wie ich das letztes Jahr war. Das ist das Primärziel, denn dann macht das Ganze viel mehr Spaß. Ich muss schauen, dass ich mein Spiel wieder gescheit finde, mein Spiel durchziehe."