Es war kein Duell für schwache Nerven. Im zweiten Tiebreak ging es hin und her, Paolo Lorenzi verwertete erst seinen 13. Matchball zum Semifinal-Triumph. Das Spiel war im zweiten Satz wegen Regens für fast zwei Stunden unterbrochen worden. Im Finale trifft der Italiener damit auf den Georgier Nikolos Basilaschwili.

Damit schied der letzte Österreicher aus dem ATP-Turnier in Kitzbühel aus. Melzer verpasste nach seinem zweiten Halbfinale auf der ATP-Tour nach München 2015 den ersten Finaleinzug seiner Karriere.

"Tut immens weh"

"Ich bin am Boden zerstört. Es tut immens weh, die Partie nicht gewonnen zu haben - vielleicht sogar in zwei Sätzen", sagte Melzer nach der Partie. Melzer lag im ersten Satz nach einem Break zum 4:2 schon 5:2 voran und führte dann bei 5:3 schon 40:0. Der 26-jährige Niederösterreicher ließ aber nicht nur die drei Satzbälle aus, sondern nach dem Ausgleich Lorenzis zum 5:5 bei 6:5 einen weiteren bei Aufschlag des Italieners. Der Weltranglisten-48. rettete sich ins Tiebreak und nützte gleich seinen ersten Satzball zum 7:4.

Gerald Melzer
Gerald Melzer © APA/BARBARA GINDL

Für Melzer eine bittere Stunde. "Es ist ein ATP-Halbfinale. Kämpferisch kann ich mir wenig vorwerfen, es wollte einfach nicht sein. Ich kann ihm nur größten Respekt zollen, ich habe es einfach nicht geschafft, die Bälle totzukriegen." Er wisse, wo er ansetzen müsse, nämlich beim Übergang zum Netz. "Da kann mir zum Glück mein Bruder sehr gut helfen. Vielleicht brauche ich auch noch einen härteren Gewinnschlag", glaubt Melzer.

Trotzdem ein Traum

"Es ist für mich trotzdem ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich hoffe, ich darf das irgendwann wieder erleben. Ich habe endlich einmal frei aufgespielt in Österreich, was mir viel bedeutet", resümierte Melzer. Für den 26-jährigen Niederösterreicher sind nun einige Tage Pause angesagt, und er möchte sich etwas ausruhen. Sein nächster Turniereinsatz ist erst wieder in der Qualifikation für die US Open geplant.