Mit etwas Glück und starken Nerven hat Roger Federer sein Auftaktspiel bei den ATP World Tour Finals (vormals Masters) in London gewonnen und damit einen Fehlstart verhindert. Der Weltranglistenerste aus der Schweiz besiegte den Spanier Fernando Verdasco in zwei Stunden 4:6,7:5,6:1.

Bange Momente

Federer verschlief den Start und musste deshalb fast eineinhalb Stunden lang einem Rückstand nachlaufen. Der Schweizer hatte einige bange Momente zu überstehen, vor allem als Verdasco bei 5:5 im zweiten Satz bei Federers Aufschlag 30:0 führte. Dieses Game führte dreimal über Einstand, ehe Federer das Spiel zum 6:5 durchbrachte. Vier Minuten später gelang ihm mit seinem allerersten Breakball im Match die Wende.

Im dritten Satz dominierte Federer dann nach Belieben. Schon nach 15 Minuten stand es 3:0. Verdasco, der zuvor auch in heiklen Momenten cool geblieben war, erhielt keine weiteren Chancen mehr. Federer verwandelte mit einem Servicewinner gleich den ersten Matchball. "Nach dem Verlust des ersten Satzes habe ich lange gebraucht, um die Länge in meinen Schlägen und meinen Rhythmus zu finden", erklärte Federer. "Doch je länger das Match dauerte, desto größer wurde mein Selbstvertrauen."

Hätte der Favorit verloren, dann wäre es seine dritte Niederlage en suite gewesen. Das hätte für Federer die längste Negativserie seit siebeneinhalb Jahren bedeutet, als sein Jugendtrainer Peter Carter bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Und verglichen mit den jüngsten Masters-Turnieren erwischte Federer in London sogar einen "Traumstart:" 2007 (6:3,6:7,5:7 gegen Fernando Gonzalez) und 2008 (6:4,4:6,3:6 gegen Gilles Simon) hatte er in Shanghai das erste Gruppenspiel jeweils verloren.

Federer weiß aber auch, dass er im weiteren Turnierverlauf in der O2-Arena über Steigerungspotenzial verfügt. Zunächst geht es für den Schweizer am (morgigen) Dienstagabend gegen den Schotten Andy Murray, der sein Startspiel gegen US-Open-Sieger Juan Martin Del Potro aus Argentinien mit 6:3,3:6,6:2 ebenfalls gewann. Zum Abschluss der Vorrunde trifft Federer am Donnerstag auf Del Potro.