"Ich weiß, der Motor ist immer noch im Radsport. Es gibt immer ein paar faule Äpfel, weil es um viel Geld geht", sagte etwa der frühere Tour-de-France-Sieger Greg LeMond in der Sendung des US-Senders "CBS", die am Sonntagabend (Ortszeit) ausgestrahlt wurde. Beweise gab es in dem Bericht des TV-Nachrichtenmagazins "60 Minuten" nicht zu sehen.


Jean-Pierre Verdy, ehemals Chef der französischen Anti-Doping-Agentur, gab an, dass bei der Tour de France 2015 ungefähr zwölf Fahrer verbotene Motoren benutzt hätten. Das hätten ihm Informanten aus Reihen der Fahrer und Teammanager gesagt. "Sie schaden ihrem Sport, aber so ist der Mensch. Er versucht immer, irgendein Zaubermittel zu finden", sagte Verdy.

Der ungarische Ingenieur Istvan Varjas, der behauptet, die Technologie erfunden zu haben, will versteckte Motoren für Räder kurz vor der Tour 2015 an einen unbekannten Kunden verkauft haben. Diese Motoren könnten im Hinterrad eingebaut werden, würden aber das Gewicht des Rades um 800 Gramm erhöhen.

Sky-Räder schwerer als der Rest

Während der Frankreich-Rundfahrt vor zwei Jahren seien die Räder der Teams vor einem Zeitfahren gewogen worden und laut französischer Behörden hätten ausschließlich die Rennmaschinen des Teams Sky um den späteren Gesamtsieger Chris Froome mehr gewogen als die anderen, jedes etwa 800 Gramm mehr. Sky habe niemals mechanische Unterstützung genutzt, die Zeitfahrräder könnten aus aerodynamischen Gründen schwerer gewesen sein, teilte ein Teamsprecher "CBS" mit.

Außerdem berichtete "CBS" unter Berufung auf anonyme Quellen, der Radsportweltverband UCI habe damals den Ermittlern nicht gestattet, die einzelnen Räder abzumontieren und zu wiegen.