Der am Samstag bekannt gewordene Verdacht der Verwendung eines Hilfsmotors bei der Querfeldein-WM betrifft die Belgierin Femke van den Driessche. Das bestätigte der belgische Radsport-Verband. Der Internationale Verband (UCI) hatte ohne Namensnennung die Einleitung einer Untersuchung wegen des Verstoßes gegen die Richtlinien zum "technologischen Betrug" im U23-Damenfeld bekanntgegeben.

UCI-Präsident Brian Cookson bestätigte am Sonntag den Fund eines verbotenen Hilfsmittels. "Es ist kein Geheimnis, dass ein Motor gefunden worden ist. Wir glauben, dass es tatsächlich technologisches Doping war", sagte Cookson laut Cyclingnews.com anlässlich einer Pressekonferenz im WM-Ort Heusden-Zolder.

"Technologischer Betrug ist inakzeptabel. Wir möchten, dass das die Minderheit weiß, die daran denkt, zu betrügen", schrieb der Brite später auf Twitter und ergänzte, dass die Schuldigen früher oder später für ihren angerichteten Schaden bezahlen werden.

Ähnliche Vorfälle gab es bereits

Man teste seit längerem neue Nachweismethoden für die in den Rahmen zu versteckenden Mini-Antriebe. Welche das sind, wollte der UCI-Chef natürlich nicht preisgeben. Stichprobenartige Kontrollen bei großen Straßenrennen hatte es schon im Vorjahr gegeben. "Wir werden auch während der heurigen Saison ähnliche Kontrollen durchführen," versprach der Brite.

Sollte sich der Verdacht bestätigten, drohen der nichts ins Ziel bekommenen Mitfavoritin Van den Driesssche eine Sperre von mindestens sechs Monate und eine saftige Geldstrafe.

Während die unter Verdacht stehende Belgierin das erstmals ausgetragene U23-WM-Rennen nicht beendete, überzeugte die Wienerin Nadja Heigl mit Platz fünf. Die 20-jährige Staatsmeisterin schaffte das erste Top-Ten-Ergebnis für Österreich in der WM-Geschichte.