In Tirol wird es heute nicht nur wegen der Nationalratswahl spannend, sondern auch wegen der Volksbefragung über eine Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2026.  Abstimmungsberechtigt sind alle Österreicher mit Hauptwohnsitz in Tirol und Personen, die von Tirol ins Ausland gezogen sind und deren Umzug nicht länger als zehn Jahre her ist. Wie alle Volksbefragungen ist auch diese aus rein formalrechtlicher Sicht nicht bindend.  Die Landesregierung hatte jedoch angekündigt, sich an das Ergebnis halten zu wollen.

Über die Fragestellung - "Soll das Land Tirol ein selbstbewusstes Angebot für nachhaltige, regional angepasste sowie wirtschaftlich und ökologisch vertretbare Olympische und Paralympische Winterspiele Innsbruck-Tirol 2026 legen?" - gab es im Vorfeld kontroverse Diskussionen. Die Oppositionspartei Liste Fritz hatte den Verfassungsrechtler Heinz Mayer beauftragt, ein Gutachten zu erstellen. Darin kam Mayer zu dem Schluss, dass die Fragestellung verfassungswidrig sei. Laut einem Gegengutachten des Landes ist die Fragestellung jedoch "verfassungsmäßig in Ordnung".

In den letzten Tagen hatten die Befürworter noch einmal heftig Stimmung für ein "Ja" gemacht. Vertreter aus Land, Stadt, ÖOC (Anm., Österreichisches Olympisches Komitee) und den Austragungsgemeinden orteten eine positive Stimmung für die Volksbefragung. Ex-Skistar Benjamin Raich, der in den vergangenen Wochen als "Olympia-Botschafter" durch das Land getourt war, meinte, dass er für die Volksbefragung ein "sehr, sehr gutes Gefühl" habe. "Ich hoffe als Sportler, aber auch als Tiroler und als Jungvater, dass das gut geht", meinte Raich.