Im Juli hatte das IOC eine Vereinbarung bekanntgegeben, den beiden Kandidaten die Spiele am 13. September zu übertragen. Paris erhielt den Vortritt, Los Angeles 1,8 Milliarden Dollar für Programme zur Förderung des Jugendsports. Die Verkündung ist für Mittwoch (ca. 21.00 Uhr MESZ) geplant. "Das ist eine reine Formsache", sagte das Schweizer IOC-Mitglied Gian Franco Kasper, der Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS zur erst zweiten Doppelvergabe überhaupt: 1921 waren die Spiele 1924 an Paris und 1928 an Amsterdam gegangen.

Die Führungsspitze des IOC, die sogenannte Exekutive, um ihren deutschen Präsidenten Thomas Bach will sich bis Dienstag auch über andere Themen der Session austauschen, wie etwa eine bessere Dopingbekämpfung angesichts des Skandals um russische Athleten.

Es dürfte zudem um die angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel nach den Raketen- und Nukleartests des Nordens gehen. Im südkoreanischen Pyeongchang, keine 100 Kilometer von der Grenze entfernt, finden vom 9. bis 25. Februar 2018 die Winterspiele statt. Bisher geht IOC-Präsident Bach davon aus, dass die Spiele sicher sind.

Neuer Vizepräsident wird gewählt

Zum Abschluss der Session stehen Wahlen von IOC-Mitgliedern, die Neubesetzung eines Vizepräsidenten sowie von Mitgliedern der einflussreichen Exekutive an.

Vor den diversen Sitzungen in Lima sorgten frühere Mitglieder des IOC erneut für Korruptionsschlagzeilen. Das brasilianische IOC-Ehrenmitglied Carlos Nuzman, der die Olympischen Spiele 2016 in seiner Heimat Rio de Janeiro organisiert hatte, ist im Visier der Justiz. Nuzman soll nach Erkenntnissen französischer Ermittler möglicherweise Stimmen aus Afrika bei der Vergabe zugunsten Rios mit Geld geködert haben. Nuzman weist die Vorwürfe zurück.

Bach hatte vor der Sitzung in Lima dazu erklärt, dass die Integrität des IOC nicht infrage stehen dürfe. "Wir nehmen das ernst und beobachten das eng", sagte Bach. "Wir tun alles, damit das geklärt werden kann." Das IOC werde gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen und Strafen verhängen.

Hickey zurückgetreten

Unmittelbar vor den Treffen in Perus Hauptstadt war das ehemals einflussreiche irische Mitglied Patrick Hickey aus der Exekutive zurückgetreten. Dem 72-Jährigen wird die Verwicklung in einen Schwarzmarkthandel mit Tickets über rund zehn Millionen US-Dollar am Rande der Rio-Spiele vorgeworfen. Hickey soll Karten des irischen Komitees überteuert an eine Ticketfirma weitergegeben und sich bereichert haben. Er bestreitet das.

Hickey war im Sommer 2016 in Rio festgenommen worden. Die Justiz genehmigte schließlich die Ausreise aus Krankheitsgründen gegen eine Kaution.