Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew hat den Ausschluss der russischen Mannschaft von den Paralympics als "zynisch" verurteilt. "Das ist ein Schlag für alle Behinderten, nicht nur gegen die russischen", sagte er am Dienstag in Moskau. Im Doping-Skandal warf Medwedew den internationalen Sportorganisationen Doppelmoral vor.

Das Vorgehen gegen den russischen Sport bezeichnete er als "widerlichen Cocktail, bestehend aus 80 Prozent Politik und 20 Prozent Doping", schrieb er im sozialen Netzwerk Facebook. Die Vorwürfe systematischen Staatsdopings wies Medwedew entschieden als absurd zurück. "Die Verwendung von Doping ist eine Entscheidung von Sportlern, Ärzten und Trainern." Der Staat und seine Vertreter hätten damit nichts zu tun. Russland sieht hinter den Vorwürfen eine politisch motivierte Kampagne des Westens.

Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) hatte zuvor ein vom Internationalen Paralympischen Komitee verhängtes Startverbot für die russische Mannschaft wegen Staatsdopings bestätigt. Bei den Sommerspielen in Rio hatten die Sportorganisationen von einem Komplettausschluss abgesehen.