Auf Österreichs Duos beim Olympia-Turnier der Beach-Volleyballer warten am Samstag im Mega-Stadion auf der Copacabana zwei grundverschiedene Auftaktgegner. Clemens Doppler/Alexander Horst bekommen es um 15.00 Uhr MESZ mit den extrovertierten Italienern Alex Ranghieri/Adrian Carambula zu tun, Alexander Huber/Robin Seidl zwölf Stunden später mit den eher nüchternen Spaniern Herrera/Gavira.

Auf Doppler/Horst sehen einer besonderen Herausforderung entgegen. Sie sind nicht nur im Auftaktmatch des Turniers engagiert, sondern auch die "Azzurri" haben so ihre Besonderheiten. So ist Carambula der einzige Spieler auf der World Tour mit einem Sky-Service, der Ball kommt also in hohem Bogen auf den Verteidiger zu. Speziell als der 28-Jährige im vergangenen Jahr auf die Tour gekommen ist, hat er damit manchen Gegner zur Verzweiflung gebracht.

"Er macht es mit vollem Körpereinsatz", erklärte Robert Nowotny, Trainer von Doppler/Horst. "Der Ball hat so viel Spin, das macht die Annahme schwierig." Nicht bei allen verbreitet diese "Waffe" aber Schrecken. Horst etwa sieht es gelassener: "Es ist mittlerweile mehr ein Showfaktor als eine wirkliche Waffe." Dennoch wurde diesem Detail in der Vorbereitung in Wien mit einer Ballmaschine Aufmerksamkeit geschenkt. Doppler: "Wir sind gewappnet."

Eine Show liefern

Der Welser ist sich sicher, dass die Zuschauer dieses Service auch zu sehen bekommen: "Es ist die größte Beach-Bühne der Welt, und es ist das Eröffnungsspiel. Und weil er sich auch 'Mister Sky-Ball' nennt, will er sicher herzeigen, was er kann." Die Italiener lieben zudem die Show und werden nach Einschätzung Dopplers das Publikum auf ihrer Seite haben. Für Österreichs Nummer-1-Paar sei das aber eher Ansporn als Hemmschuh.

"Wir sind eher die, die die Publikumslieblinge schlagen wollen und werden." Ihr Spiel ist natürlich darauf geschneidert, dass sie das Publikum miteinbeziehen. Sie haben nicht nur ein spektakuläres Spiel, sondern wie sie sich über Punkte freuen, da ist sehr viel aufgesetzt, dass sie halt das Publikum miteinbeziehen." Am Montag (20.30) im zweiten Match gegen die Lokalmatadore Alison/Bruno werden Doppler/Horst auf keinen Fall die Lieblinge der 12.000 Fans sein.

Schwer zu knacken

Huber/Seidl haben keinen Showman unter den Gegnern, was es für sie aber nicht einfacher macht. Eher im Gegenteil, denn die Ex-Europameister Herrera/Gavira sind nicht leicht zu knacken und das einzige Team in der Gruppe, gegen die die Kärntner noch sieglos sind. "Sie sind unspektakulär, aber grundsolide. Es ist schwer, Schwachstellen bei ihnen herauszustellen", verriet Seidl. "Aber wir haben aufgrund der Videos und der Statistik schon ein paar Angriffspunkte gesehen."

Huber geht davon aus, dass die Organisatoren gerade die Nightsessions groß aufziehen werden. "Vor unserem Nachttraining haben sie Lichttests gemacht. Ich glaube, da kommt eine spektakuläre Show auf uns zu. Und ich glaube auch, dass der Einlauf, wenn wir aufgerufen werden, richtig cool wird."