Sommerzeit ist Vorbereitungszeit. Das gilt auch für die Basketball-Zweitligisten des Landes. In den letzten Tagen kam bei Titelverteidiger Villach, KOS Klagenfurt und dem Vorjahres-Schlusslicht Wörthersee Piraten der Ball richtig ins Rollen. Wir fassen die Geschehnisse zusammen. 

Raiders krempeln Vorstand um

Bekannt war es bereits, jetzt ist es fix. Nino Groß, weiters Kaptiän und Sportdirektor, übernimmt nun offiziell das Obmann-Amt von Michael Kuncic. Wobei Groß auch klarstellt, "dass wir nicht abgeneigt sind, noch einen Sportdirektor für die Bundesligamannschaft zu engagieren." 

Weiters wurde für finanzielle Angelegenheiten ein Führungsgremium installiert, in dem Villacher aus Politik und Wirtschaft sitzen. Bestandteil davon ist auch Nino Groß' Vater, Schneider Rudolf Groß

Das Ziel lautet übrigens Titelverteidigung. Dafür hat man auch eine Transferoffensive gestartet, um die Abgänge von Final-MVP Marko Kolaric (Timberwolves), Luka Gvozden (unbekannt) und Erik Rhinehart (Karriereende) zu kompensieren und den heuer starken Timberwolves sowie Vizemeister und Titel-Mitfavorit St. Pölten Paroli bieten zu können. Geholt wurden neben Ex-Pirat Christof Gspandl auch zwei echte Kracher.  Powerforward Mensud Julevic und Center Grega Jakhel Kolarevic gelten als physisch stark und spielten zuletzt in Sloweniens erster Liga. 

Zudem wird Spieler Julian Hartl mit einer zusätzlichen Aufgabe versehen. Der 22-jährige Guard wird Nachwuchsleiter des Vereins. Hartl selbst durchschritt Basketball-Schulen in Österreich und Deutschland. 

KOS verlängert mit Slowenen-Trio

Ganz wichtige Vertragsverlängerungen gelangen indes KOS Klagenfurt, das im Vorjahr im Viertelfinale ausschied. Die slowenischen Leistungsträger Ziga Erculj, Jakob Strazar und Vjeran Soldo wurden gehalten. Point Guard Erculj (17.9 Punkte/4.9 Assists/3.8 Rebounds) und Forward Strazar (13.7/2.8/8) werden die bereits dritte Saison für KOŠ absolvieren. Auch Center Soldo (16.1/1.5/7) geht in seine zweite Spielzeit in Klagenfurt. Verjüngung aus den eigenen Reihen und ein eventueller Überraschungstransfer werden noch angekündigt. Der 22-jährige Trainersohn, Forward Marin Sliskovic (2.01 cm), wurde aus Graz geholt. 

Weiters hat die Truppe vom ebenfalls weiter an den Verein gebundenen Herren-, Damen- und U19-Trainer Dragan Sliskovic bereits drei Testspiele gegen slowenische Erst- und Zweitligisten in den Beinen, die allesamt verloren wurden. Gegen die Profis von Sencur verlor man 57:69, gegen die Zweitligisten aus Podcetrtek und Konjice gab es knappe 72:77- und 84:87-Niederlagen. "Wir haben passable Leistungen gebracht und die Tests zeigten, dass die Mannschaft gut harmoniert", war Kapitän Andi Smrtnik dennoch nicht unzufrieden. 

Piraten-Kooperation mit Kapfenberg

In der Vorsaison - Spielzeit eins nach dem großen Umbruch mit radikaler Verjüngung - wurden die Wörthersee Piraten unter der Führung von Trainer Andreas Kuttnig sieglos Letzter. Das darf heuer nicht passieren, da es in dieser Saison wohl einen Absteiger geben wird. So wurde eine Kooperation mit Erstligist Kapfenberg eingegangen, "um den Basketball im Süden Österreichs auf ein hohes Niveau zu heben", wie es vom Verein heißt. Die Piraten bekommen junge Spieler der Bulls, die Spielpraxis in Liga zwei sammeln sollen, aber aufgrund der sogenannten Doppellizenz für beide Teams spielberechtigt sind. Es handelt sich dabei um Ian Moschik, Tobias Schrittwieser, Lukas Hahn, Marvin Riedl und Kushtrim Dvorani. Gleichzeitig sollen junge Piraten-Cracks sich mit guten Leistungen für das Bundesliga-Team der Steirer empfehlen dürfen. 

Die Piraten mussten vor der in rund zwei Wochen startenden Saison die Abgänge von Christof Gspandl (Villach), Volkan Özdemir und Miloš Mićković (beide KOS) hinnehmen.