Ex-ÖFB-Kapitän Christian Fuchs macht schon seit Jahren kein Geheimnis daraus, nach seiner Fußballkarriere die Sportart wechseln zu wollen. Die Amerikanische Football Liga (NFL) hat es ihm angetan. In der besten American-Football-Meisterschaft der Welt will er „Kicker“ werden. Diesen Traum hat sich der langjährige Profifußballer, unter anderem für Rapid, die Austria oder Wacker Innsbruck, Thomas Pichlmann (36), bereits erfüllt. Vor der Saison wechselte er als Torschützenkönig der Erste Liga von Wacker Innsbruck zu den Raiders Tirol, die am morgen (19.30 Uhr) im Wörtherseestadion gegen die Vienna Vikings um den Titel, die „Austrian Bowl“, kämpfen. In der Austrian Football League (AFL) ist er der erfolgreichste Fieldgoal-Schütze mit einer Trefferquote von 100 Prozent nach Touchdowns. „Ich wollte es unbedingt machen und am Ende meiner Sportlerkarriere noch im Football Titel gewinnen. Einen haben wir mit dem Europacupsieg schon erreicht, jetzt wollen wir natürlich auch die Austrian Bowl holen“, sagt der Wiener, der nach zwei Fußball-Länderspielen auch ins Football-Nationalteam will: „2018 findet in Deutschland die EM statt, da möchte ich mitfahren. Es wäre ein absolutes Highlight. Mein Vereinstrainer, Shuan Fatah, ist auch Nationalteamcoach, kann mich also Woche für Woche beobachten.“

Einziger reiner Kicker

Pichlmann stellt in der Liga sowieso eine Besonderheit dar, ist er doch der einzige reine Kicker. „Normalerweise macht diese Aufgabe der Runningback mit. Bei uns bin ich aber der Spezialist, was in Österreich nicht normal ist, da man in der kleinen Liga kein Budget für einen reinen Kicker bereitstellt.“ Mit dem Verlauf seiner ersten Saison ist Pichlmann zufrieden: „Ich wurde super aufgenommen, einen Titel haben wir auch schon und ich konnte mich durchsetzen. Jetzt wartet ein schweres Finale zwischen den beiden besten Teams der letzten Jahre, das der Premierenspielzeit die Krone aufsetzen soll“, so Pichlmann, der kommende Saison nicht nur die Fieldgoals, sondern auch den Kick-off durchführen soll.

Bis zum nächsten Frühjahr heißt es aber, sich fit zu halten. Und das wird mit der alten Profession, dem Fußballspielen, erledigt: „Als Kicker muss man nicht so auf seine Physis achten, wie andere Spieler. Daher habe ich in der Regionalliga bei Schwaz unterschrieben. Die Meisterschaft geht zum Football-Saisonende los und endet, wenn es bei den Raiders wieder losgeht.“