Noch zwei Mal schlafen! Dann steht der Super Bowl zwischen den Atlanta Falcons und den New England Patriots vor der Tür. Houston füllt sich immer mehr, Taxifahrer sind vom großen Verkehrschaos genervt.

Umso erleichterter war Michelle, die mich heute Vormittag von meinem Apartment abgeholt hatte, als ich ihr mein Wunschziel mitteilte: PlazAmerica im Westen der Stadt, deutlich außerhalb von Downtown. "Google" hat mir nämlich gesagt, dass es sich hierbei um ein großes Einkaufszentrum handeln soll.

Sehr gut, ein wenig Zeit für Shopping sollte doch drinnen sein, immerhin warten zu Hause Verwandte und Bekannte auf Souvenirs. Nach einiger Zeit hat mich Michelle beim "PlazAmerica" abgesetzt. Und "Google" hatte recht - wie so oft. Es war ein großes Einkaufszentrum. Richtig groß sogar.

Alles klang plötzlich spanisch

Nur blöd: Ich spreche kein Spanisch. Mehr als "Hola" ist nicht drinnen - und mit Englisch bin ich im "PlazAmerica" nicht weit gekommen. Denn: Plötzlich war ich in Mexiko, das eigentlich fünf Autostunden von Houston entfernt liegt. Zumindest hat es sich so angefühlt. Alles war in spanisch beschriftet, mein Englisch war deutlich besser als jenes der Verkäufer.

Auch texanische Souvernirs habe ich vergeblich gesucht. Mexikanische Souvenirs hätte es genügend gegeben - die hatte ich von meinem letzten Mexiko-Urlaub aber schon zu Hause. Und doch habe ich dann noch etwas gefunden: Ein neues Ladekabel für die amerikanischen Steckdosen, meines wurde nämlich im Apartment vergessen. Der Kauf im Handy-Shop erwies sich jedoch als unnötig schwierig - zehn Minuten hat es gedauert, bis der Angestellte das richtige Kabel für mein Telefon gefunden hatte. Ausnahmsweise nicht wegen Kommunikationsproblemen, sondern weil er sich einfach nicht stressen wollte.

Internetempfang hatte ich in "Little Mexico" übrigens auch nicht, was die Suche nach einem neuen Taxi, das mich ins Zentrum zum Mediacenter bringen würde, erheblich erschwert hatte. Also raus aus dem Einkaufszentrum, vorbei an Hotels wie dem "Conquistador", welches übrigens auch kein W-Lan für mich hatte und vor den Eingang eines kleinen Taco-Restaurants, dessen Internet ich mir "ausborgen" konnte.

Und dann war ich auch schon wieder im Zentrum der Stadt. Endlich konnte ich wieder englisch (oder deutsch: Es sind ja auch Kollegen aus Österreich hier) sprechen. Endlich hatte ich wieder regelmäßigen Zugang zum Internet, der für mich hier zum Überleben notwendig ist.

Ob ich Reyad, einen älteren Taxifahrer mit der Fahrt ins Stadtzentrum verärgert habe? Ja, eindeutig. Das hat er mir nämlich gleich mehrmals mitgeteilt.

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