Das war sie also, die mit Spannung erwartete Pressekonferenz von NFL-Commissioner Roger Goodell. Spannung deshalb, weil zahlreiche Journalisten aus dem Bereich der New England Patriots endlich auf den Verantwortlichen der "Deflategate"-Sperre rund um Tom Brady losgehen hätten können.

Die Betonung liegt auf "hätten". So richtig mutig waren sie nicht, die Kollegen aus Foxborough. Und wenn doch, dann blockte der Commissioner mit einem Lächeln ab. Er habe das getan, was er für richtig empfunden habe. Das, was im Sinne der Liga sei.

Ob er denn bei den New England Patriots überhaupt noch willkommen sei? "Ich denke schon, dass Robert Kraft (der Besitzer des Klubs, Anm.) mich willkommen heißen würde", sagte Goodell.

Für die Patriots wäre der Super-Bowl-Sieg diesmal jedenfalls eine Spur süßer als bei den vergangenen vier Mal.

"Er ist im Besitz der Klubs"

Auch mein Sitznachber im Pressezentrum, ein amerikanischer Journalist, hat von Goodell keine gute Meinung. Wie überhaupt der Großteil hier in Houston, Texas. Als ich meinem amerikanischen Kollegen meine Meinung über Mister Goodell mitteilte, grinste er.

"Er ist doch im Besitz der Klubs und deren Eigentümer. Unabhängig? Der doch nicht."

Dieses eine Mal, in der Affäre um Tom Brady, hat er sich wohl gegen den Eigentümer der Patriots gestellt. Ansonsten handelt Herr Goodell oft und gerne im Sinne seiner "Besitzer".