Die Österreichische Sporthilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Organisation. Das wissen viele Leute gar nicht, oder?
HARALD BAUER: Stimmt! Da sind wir in der Analysephase draufgekommen, dass wir selbst in der Sportwelt nicht als eine Fördereinrichtung wahrgenommen werden, die sich ausschließlich eigenfinanziert.

Woher kommen die Mittel?
Wir finanzieren uns aufgrund der starken Partnerschaften mit der Wirtschaft, durch Veranstaltungen wie zum Beispiel dieses Wochenende bei „Kärnten Läuft“ mit dem Charity-Run und den ganzen Gala-Events. Deshalb der neue Slogan „Partner auf dem Weg zur Spitze“.

Wie hoch ist die Summe?
Das ist eine Bilanzsumme von etwas mehr drei Millionen Euro, die wir durch unseren Aktionismus aufstellen. Damit wir jeden Monat 300 Sportler mit einer Summe aufgrund ihrer erbrachten Leistungen unterstützen. Wir bezeichnen uns als Organisation, die dazu beiträgt, Sportler sozial abzusichern, damit man keinen Nebenjob machen muss, sondern sich auf den Sport konzentrieren kann.

Wie schafft es ein Athlet ins Förderprogramm?
Wir haben Leistungskriterien, die erfüllt werden müssen. Danach wird ein Antrag erstellt und die Kommission entscheidet, in welche Kategorie der Athlet fällt. Entweder Gold, Silber oder Bronze, oder wenn die Leistungskurve nach oben zeigt, dann „Go for Gold“, das ist ein Hoffnungskader. Und jeder Sportler muss jedes Jahr aufs Neue seine Leistung bestätigen. Wenn nicht, fällt er in eine andere Kategorie oder im schlimmsten Fall hinaus.

Gibt es auch einen Einkommensdeckel?
Ja, den gibt’s, aber über Fairplay. Wir kontrollieren keine Preisgelder oder Sponsorenverträge. Wir haben einen Deckel über 100.000 Euro eingezogen und vertrauen auf die Athleten.

Welche Summe bekommt ein Athlet?
Wenn der Sportler in der Gold-Kategorie ist, 800 Euro im Monat, Silber 400 und Bronze 200. Hängt davon ab, ob er beim Heer oder Zoll ist, dann reduziert sich zum Beispiel die Förderhöhe von 800 auf 600.

Wie viele Kärntner sind Teil der Sporthilfe?
34, sozusagen ca. zehn Prozent.

Was passiert, wenn ein Athlet länger verletzt ausfällt?
Der Sportler fällt im nächsten Jahr heraus, weil es eine Frage der Finanzierbarkeit ist. Wir sind mit den 300 am Limit.

Es gibt ab September für die Athleten eine Möglichkeit auf ein Fernstudium, oder?
Genau, MBA Business Administration & Sport startet nun im Herbst an der FH Burgenland. Die maximale Kapazität mit 38 Personen ist bereits voll.

Wer ist alles dabei?
Das darf ich noch nicht ausplaudern, aber wir haben ein Bildungsformat etabliert, das die höchste Dichte an Top-Sportlern in Europa aufweist.