Mit spektakulären Enthüllungen will der frühere Moskauer Doping-Laborchef Grigori Rodschenkow erstmals selbst an die Öffentlichkeit gehen. In der Dokumentation "Icarus", die am kommenden Freitag beim Sundance-Filmfestival in Park City ihre Weltpremiere erlebt, hat sich der 58-Jährige zu Hintergründen und seiner Rolle im russischen Dopingskandal geäußert.

Damit dürfte Rodschenkow zum "Staatsfeind Nummer 1 in seinem
Heimatland" werden, schreibt die "Mail on Sunday", die sich in ihrem
Bericht auf Quellen und Dokumente im Zusammenhang mit dem Skandal
beruft. "Er fürchtet bereits um sein Leben", schrieb die englische
Zeitung.

Berühmtester Flüchtling der Welt

Rodschenkow sei dabei, "einer der berühmtesten Flüchtlinge auf
der Welt zu werden". Der promovierte Chemiker war aus Russland
geflüchtet und lebt in den USA. Neun Jahre, von 2006 bis 2015,
leitete er Moskaus Anti-Doping-Labor. Zugleich steuerte er nach
eigenem Bekenntnis ein verdecktes Programm zur verbotenen
Leistungssteigerung bei russischen Sportlern. Er hatte
Vertuschungspraktiken in seinem Labor zusammen mit der russischen
Anti-Doping-Agentur RUSADA enthüllt.