Sie sind Schwedens erster Slalom-Olympiasieger seit Ingemar Stenmark 1980. Was bedeutet es Ihnen, mit dieser Legende in einem Atemzug genannt zu werden?
ANDRE MYHRER: Ingemar ist wie eine Institution in Schweden. Er ist einer der größten Athleten, die wie jemals in der Geschichte Schwedens gehabt haben. Es ist eine große Ehre, mit ihm genannt zu werden. Ich habe ihn schon ein paar Mal getroffen, er ist wirklich bescheiden. Er war immer mein Idol.

Vor vier Jahren in Sotschi waren Sie nach dem ersten Slalom-Durchgang ebenfalls Zweiter und sind dann ausgeschieden. Waren Sie deshalb heute so emotional, weil Sie die zweite Chance genutzt haben?
In Sotschi hatte ich mich davor am Knie verletzt, als ich in der besten Form meines Lebens war. Ich wusste nicht, ob ich antreten kann. Ich war Zweiter nach dem ersten Durchgang und fiel dann aus, es war ein schwieriger Kurs für mich mit dem Zustand des Knies. Wenn du zu Olympischen Spielen kommst, hast du viele Träume, Wünsche. Du kämpfst schwer um Medaillen. Das waren harte Spiele für mich. Irgendwie wusste ich dann, dass ich wieder meine Chancen haben werde. Ich habe nun vier Jahre hart gearbeitet. Und heute wurde ein Traum wahr. Ich bin sehr glücklich über diese Goldmedaille.

Aksel Lund Svindal hat mit 35 Jahren die Goldmedaille in der Abfahrt gewonnen, Sie mit 35 den Slalom. Schaut danach aus, dass das die Olympischen Spiele der Veteranen sind?
Vielleicht. Es sind meine vierten Olympischen Spiele, in Vancouver war ich Dritter. Es ist gut, Erfahrung zu haben, denn es ist immer etwas Spezielles, ein Olympiarennen zu fahren. Heute wollte ich auch Spaß haben, und ich bekam nach dem ersten Lauf eine Chance. Ich habe mein Herz dann auf dieser Piste gelassen.