Dominik Landertinger hat seine Bronzemedaille im Biathlon-Einzelbewerb hart erkämpft. "Dass ich hier viermal Null geschossen und die Höllenqualen in der Schlussrunde überlebt habe, da bin ich wirklich stolz drauf", sagte der 29-jährige Tiroler. Cheftrainer Reinhard Gösweiner bezeichnete das Edelmetall als sehr wichtig für die gesamte Mannschaft. Am Sonntag (12.15 Uhr) folgt das Massenstart-Rennen.

Aufgekratzt sei er gewesen nach dem unerwarteten Medaillengewinn und erst spät eingeschlafen, erzählte Landertinger am Freitag bei einer Pressekonferenz im Österreich-Haus. Er lobte die Arbeit der Helfer im Hintergrund, zu denen auch der bisher ohne Einsatz gebliebene Sven Grossegger zählt.

Im vierten Bewerb will Landertinger seine aus der Not einer Bandscheibenoperation geborene Taktik beibehalten. "Ich versuche es wieder über das Schießen zu machen. Es ist im Massenstart auch etwas leichter, weil ich da in der Gruppe mitlaufen kann", sagte der Hochfilzener, dem zwei Monate Trainingszeit im Herbst fehlen.

Auch Simon Eder ist im Massenstart immer ein Kandidat für Spitzenplätze. Da hatte er sich bei der Heim-WM 2017 zum Abschluss Bronze geholt. "Im Vorjahr haben wir uns sehr gut verkauft, vielleicht kommt am Sonntag einer durch", sagte der 34-Jährige. "Es ist ganz wichtig, dass wir uns gegenseitig raufpushen." Eder trainiert abseits des ÖSV-Teams in einer eigenen Gruppe, der "Biathlonschmiede", unter Sandra Flunger und seinem Vater Alfred.

Julian Eberhard blickt den kommenden drei Bewerben optimistisch entgegen. Die Enttäuschung über den vierten Platz im Sprint, nur 0,7 Sekunden hinter Bronze, sei abgehakt. "Ich bin gut drauf und gehe mit voller Kraft in die nächsten Wettkämpfe", sagte der wie Eder aus Saalfelden stammende Athlet.

Gösweiner war ein Stein vom Herzen gefallen, nachdem Landertinger endlich und beim Saisonhöhepunkt den ersten Saison-Podestplatz des Teams erreicht hatte. "Wir sind einige Male knapp vorbeigeschrammt. Für die Betreuer, Serviceleute, Physio und die anderen im Hintergrund war es wichtig, dass jetzt der Erfolg da ist", meinte der Oberösterreicher.

Für den 12,5-km-Massenstartbewerb ist er optimistisch. "Alle drei können in der Schlussrunde stark sein", sagte Gösweiner. "Aber das Schießen wird wirklich wichtig, man muss bei den letzten zwei Schießeinlagen gut durchkommen."