Es war zu befürchten - und die Prognosen haben sich bewahrheitet: Zu starker Wind, ja Sturm, hat die für Sonntag geplante Olympia-Abfahrt der Herren bei den Spielen in Pyeongchang unmöglich gemacht. Bereits um 8 Uhr früh Ortszeit sagte die Jury rund um FIS-Renndirektor Markus Waldner wegen des Sturms und der schlechten Wetterprognosen das Rennen ab. Und die Jury legte auch schon ein neues Programm fest.

Das Problem: Der Wind soll auch am Montag anhalten, eventuell ist auch der Dienstag beeinträchtigt. Daher wurde das für Montag geplante Training für die Kombinationsabfahrt bereits gestrichen, die Kombination soll am Dienstag aber wie geplant durchgeführt werden, eventuell auf einer verkürzten Abfahrt und mit verkürztem Slalom.

Abfahrt am Donnerstag, Super-G am Freitag

Das Speed-Programm stellt sich nun so da: Die Abfahrt der Herren wurde auf Donnerstag verlegt (Start; 11.00 Uhr koreanischer Zeit/3 Uhr MEZ) - deswegen musste auch der SUper-G verlegt werden, der soll nun am Freitag (11.00 Uhr koreanische Zeit/3 Uhr MEZ) gefahren werden. Bereits am Samstag sollen die Damen ja ihren Super-G in Jeongseon austragen, es könnte also eng werden im Hotel und am Berg.

Wind am Berg und im Tal

Dort war es am Sonntag tatsächlich unmöglich, auch nur an ein Rennen zu denken. Weder Teams noch Medien durften in Jeongseon auf den Berg und wurden sogar angehalten, das Hotel nicht zu verlassen - aus Sicherheitsgründen. Die Gondel zum Gipfel war gesperrt. Jury-Mitglied Michaela Dorfmeister, 2006 selbst zweifache Olympiasiegerin, lieferte aber von der Jurybesichtigung einen Eindruck von dem Sturm.

Reichelt: "Wir wollen faires Rennen"

"Es ist schade, dass schnell abgesagt worden ist, da muss der Wind wirklich stark sein", meinte Hannes Reichelt und ergänzte: "Wir wollen ein faires Rennen. Aus dem Fenster hätte man sagen können, dass einer gute Bedingungen hat, der nächste aber zehn Sekunden verliert, weil er eine Sturmböe bekommt", sagte er und schickte Trost in die Heimat: "Vielleicht sind ein paar noch nicht im Bett gewesen, alle anderen sollten sich schnell wieder hinlegen", sagte er.

Und auch Matthias Mayer, der Olympiasieger, war betroffen: "Schade, wir hätten uns gefreut. Aber man muss es so hinnehmen, es wird eine harte Woche werden mit vielen Rennen." Das Rezept nun: "Es gilt für alle das Gleiche: So gut wie möglich mit der Situation umgehen, die ist für alle gleich." Das Ersatzprogramm für den Kärntner: Wenn es der Wind zulässt, wird Slalom trainiert. Mayer: "Auf Ski will ich auf jeden Fall. . ."