Rodeln bleibt die Erfolgs-Disziplin der österreichischen Olympia-Starter. Nach Gold für David Gleirscher, der seinen Kollegen von der Tribüne aus zujubelte, im Einsitzer gab es für die Doppelsitzer-Rodel Penz/Fischler Gold/Silber.

Penz und Fischler war nur eine kurze Feier im Austria House gegönnt. Fünf Minuten vor dem Tageswechsel trafen sie ein. Weil die beiden am Donnerstag in der Team-Staffel im Einsatz sind, fiel die Feier zwar intensiv, aber relativ kurz aus.

"Im Teambewerb wollen wir nochmals voll angreifen. Dann kann es schon sein, dass wir eine kleine Party schmeißen", sagte Fischler augenzwinkernd. Ebenfalls auf die Fest-Bühne geholt wurden Thomas Steu und Lorenz Koller. "Die sind 23 und Vierte geworden. Sensationell", lobte Penz, währen die Ö-Haus-Gäste das temporäre Gebäude zum Wackeln brachten.

Dass am Ende die Situation mit Österreich in Führung und Deutschland noch am Start durchaus vergleichbar war mit jener im Einzel, wo David Gleirscher vom Fehler Felix Lochs profitiert hatte, habe ihn nicht eine Sekunde zu Gold-Träumen verleiten lassen, betonte Markus Prock. "Vielmehr habe ich die ganze Zeit an Sotschi gedacht", gestand der ÖRV-Sportdirektor. Dort waren Penz/Fischler 2014 auf dem Weg zu einer Medaille gestürzt und zurückgefallen.

Zurück zum Bewerb: Bereits im ersten Lauf des Rodel-Doppelsitzerbewerbs packte das rot-weiß-rote Top-Duo Peter Penz und Georg Fischler einen starken Lauf aus und klassierte sich hinter dem deutschen Duo TobiasWendl/Tobias Arlt auf Rang zwei. Der Rückstand war mit 7,1 Hundertstel ein äußerst geringer. Doch die beiden Deutschen ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und brachten sogar 8,8 Hundertstel ins Ziel. "Für uns geht echt ein Traum in Erfüllung. Wir sind in beiden Läufen gut gestartet und haben auf der Strecke einen guten Rhtythmus gefunden", sagte ein überwältigter Penz und Fischler fügte an: "Wir hatten auch echt schwere Jahre, da tut das extrem gut."

Für die deutschen Weltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken blieb nur Rang drei (+0,290), unmittelbar gefolgt vom zweiten österreichischen Schlitten mit den U23-Weltmeistern Thomas Steu und Lorenz Koller. Den beiden stark aufgetretenen Olympia-Debütanten fehlten 0,297 Sekunden auf Rang drei. "Heute werden wir wohl trotzdem einmal anstoßen, wir können Stolz auf die Olympia-Premiere sein", sagte Steu unmittelbar nach dem Rennen.

Es ist die 21. österreichische Rodel-Medaille in der Olympia-Geschichte, die achte in Silber. Zwei Medaillen hatten die rot-weiß-roten Rodler zuletzt vor acht Jahren in Vancouver mit Gold und Silber geholt. Lob gab es dafür auch von Sportdirektor Markus Prock: "Ich bin sehr zufrieden, zweiter, vierter Platz, was will man mehr. Die zweite Medaille für den Österreichischen Rodel-Verband, ein Traum. Wir haben morgen noch Großes vor, eine Teammedaille, die ist in Reichweite, wenn alles passt. David Gleirscher, Penz/Fischler und Madeleine Egle werden deshalb früh schlafen gehen."

Es war schon die zweite Medaille an diesem Olympia-Tag für Rot-Weiß-Rot. Bereits am Vormittag hatte der Kombinierer Lukas Klapfer Bronze im Einzelbewerb auf der Normalschanze geholt.