Shaun White ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat sich zum dritten Mal nach 2006 und 2010 zum Olympiasieger in der Snowboard-Halfpipe gekrönt. Der 31-Jährige US-Amerikaner, der sich 2014 in Sotschi mit dem vierten Platz begnügen hatte müssen, triumphierte am Mittwoch im Phoenix Snow Park in Bokwang vor dem Japaner Ayumu Hirano und Weltmeister Scotty James aus Australien.

White, der für die 100. US-Goldmedaille bei Olympischen Winterspielen sorgte, erzielte in seinem dritten und letzten Versuch 97,75 Punkte, womit er Hirano um 2,50 Punkte distanzierte. Für den Japaner ist es nach Sotschi die zweite Silbermedaille im Zeichen der fünf Ringe.

In einem hochklassigen Finale trieben sich die Athleten zu immer besseren Leistungen an. Superstar White legte vor knapp 5.000 Zusehern mit 94,25 Punkten vor und übernahm die Führung. Mit seinem Lauf mit zwei 1440-Grad-Sprüngen nacheinander, Sprüngen mit jeweils vierfacher Umdrehung, übernahm der 19-jährige Japaner nach dem zweiten Durchgang die Führung und verlangte White in seinem letzten Versuch alles ab.

Für White war der dritte Olympia-Sieg ein ganz spezieller. "Diese Medaille bedeutet mir fast mehr als alle anderen. Ich werde auch älter und musste mit vielen Herausforderungen kämpfen", sagte der Superstar im ORF-Siegerinterview. "Nach meiner Gesichtsverletzung hatte ich einige Zeit Angst diese Tricks zu machen", erinnerte White an seine im September erlittene Verletzung.

Für einen Schreckmoment sorgte der Japaner Yuto Totsuka. Der 16-Jährige stürzte in seinem zweiten Lauf auf die Kante der Halfpipe. Totsuka blieb zunächst in der Eisröhre sitzen, ehe die Rettungskräfte kamen und ihn mit einem Rettungsschlitten abtransportierten. Der 16-Jährige sei bei Bewusstsein und werde mit Schmerzen im Hüftbereich zu Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht, teilte das japanische Team mit.