Was für ein Grand Prix in zwei Akten. Der erste dauerte 21 Runden und war durch Safety-Car-Phasen geprägt. Der enge Kurs in Baku hat freilich seinen Teil beigetragen, dass immer und immer wieder Fahrzeugteile auf der Strecke landeten. Nach der 21. Runde folgte eine Unterbrechung.

Kurz davor: Der bisherige Höhepunkt der Rivalität zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel. Hamilton in Führung bremst nach einer Kurve abrupt, Vettel fährt auf und beschädigt die Schnauze seines Autos. Vettel ist in Rage, fährt neben Hamilton und lenkt nach rechts. Wheel-Banging, wie es im Lehrbuch steht. Und verboten. Zehn Sekunden Strafe für den Deutschen, wie die FIA später entscheiden sollte. Zu wenig, wie die Konkurrenz findet.

Ohne Safety-Car-Phasen kommt der zweite Akt des Grand Prix von Baku aus. Und plötzlich liegt Vettel auf Platz sieben vor Hamilton auf Platz acht. Warum? Vettel hat die zehn Strafsekunden gebüst, bei Hamilton hat sich das Headrest - die Nackenstütze - gelockert. Die FIA bestand auf einen Boxenstopp.

Dani Ricciardo übernimmt die Führung - das Überholmanöver des Rennens geht auf die Kappe des Australiers. Der Red-Bull-Pilot fährt den Sieg nach Hause, links und rechts neben ihm stehen  Valtteri Bottas und Lance Stroll. Der Finne überholte Stroll erst auf der Zielgeraden, weil ein DRS-Fenster aufging und er einfach mehr Power hatte.

Stroll ist aber selbstverständlich trotzdem zufrieden.

Für den Kanadier ist es die Podiumsplatzierung in seiner Premierensaison in der Königsklasse. Vettel und Hamilton beendeten das Rennen auf den Plätzen vier und fünf.

Der in der WM führende Vettel baute seinen Vorsprung auf Verfolger Hamilton auf 14 Punkte aus. Nächstes Rennen ist in zwei Wochen der Grand Prix von Österreich in Spielberg.