16 Jahre nach Michael Schumachers letztem Monaco-Triumph will Sebastian Vettel endlich das lange Warten von Ferrari beim Formel-1-Klassiker beenden. "Es wäre mal wieder an der Zeit, der letzte Ferrari-Sieg hier liegt ja schon so lange zurück", sagte der WM-Spitzenreiter am Mittwoch in Monte Carlo. In den Weg stellen dürfte sich dem Deutschen dabei vor allem wieder Lewis Hamilton.

Der Vorjahressieger liegt vor dem sechsten Lauf der WM-Saison am Sonntag nur sechs Punkte hinter Vettel. "Ich glaube, Ferrari hat immer noch einen leichten Vorteil", sagte der Brite, während Vettel sich nicht in die Favoritenrolle zwängen lassen wollte. "Mercedes war hier zuletzt sehr stark, sie gilt es zu schlagen", meinte der viermalige Weltmeister. Allerdings bekräftigte Vettel auch: "Unser Paket ist stark, ich mache mir keine Sorgen."

Elektrisierendes Duell

Das Duell der beiden Top-Piloten elektrisiert derzeit die Formel 1. "Dieser Kampf mit einem anderen Team holt noch mehr Leidenschaft und Energie aus meinem Team heraus", sagte Hamilton, der in den vergangenen drei Jahren stets ein Mercedes-internes Gefecht mit Nico Rosberg um den Titel ausgetragen hatte. "Für Lewis ist das eine andere Situation als im Vorjahr. Diesmal hat er das ganze Team hinter sich, nicht nur das halbe", übermittelte der als Weltmeister zurückgetretene Rosberg vor dem Rennen in seiner Wahlheimat per Video-Botschaft.

Pflegte Hamilton zu Rosberg zuletzt nur ein höchst unterkühltes Verhältnis, zollte der Brite seinem neuen deutschen Rivalen auch vor den ersten Trainingsrunden von Monaco am Donnerstag erneut höchsten Respekt. "Sebastian ist ein außergewöhnlicher Fahrer, das zeigt er Jahr für Jahr. Was er für Ferrari tut, ist fantastisch", lobte Hamilton seinen Konkurrenten. Vettel gab die Komplimente zurück, wenn auch etwas halbherzig. "Er hat so oft bewiesen, wie schnell er ist, das muss ich doch niemandem mehr erzählen", sagte der 29-Jährige.

Button fährt statt Alonso

Jenson Button, der anstelle von Fernando Alonso an diesem Wochenende in einem der zwei McLaren-Cockpits sitzen wird, freute sich auf sein erstes Rennen nach einer kurzen Absenz von der Formel 1. "Es ist schön, wieder zurück zu sein", sagte der Brite, der offiziell Entwicklungsfahrer bei McLaren ist. "Ich bin seit 17 Jahren in der Formel 1 und habe gute Erinnerungen. Ich fühle überhaupt keinen Druck", meinte Button, der im Jahr 2009 in Monaco triumphierte. Sein bis dato letztes Rennen bestritt er beim Finale 2016 in Abu Dhabi, wo er nach technischem Gebrechen früh aufgeben musste.

Die Vorbereitung sei bis auf den Umstand, dass er das Auto nicht gefahren ist, gut verlaufen. "Das ist nicht ideal, aber die einzige Option war Bahrain, wohin ich einen halben Tag unterwegs gewesen wäre, was aus meiner Sicht unnötig war, weil es ein komplett anderer Kurs ist. Also habe ich dem Team gesagt, dass ich denke, es ist besser, wenn ich ein paar Tage vor dem Simulator verbringe", erklärte der 37-Jährige. "Es haben sich ein paar Dinge verändert", gab er zu.