Es klingt fast wie eine Mafia-Geschichte. Aber wie die italienischen Behörden erklärten, sollte der Sarg von Enzo Ferrari gestohlen werden. Eine Schmugglerbande von der Mittelmeerinsel Sardinien hatte offenbar geplant, die sterblichen Überreste des legendären Chefs der Scuderia zu stehlen und anschließend eine hohe Geldsumme von der Familie oder dem Unternehmen Ferrari zu erpressen.

Den Berichten zufolge rückten Polizei und Militär mit rund 300 Mann aus, um die Bande vor der Ausübung der Tat dingfest zu machen. 34 Menschen von der Insel Sardinien sowie aus den Regionen Lombardei, Venetien, Toskana und Emilia-Romagna wurden festgenommen. Der Plan war der Polizei aufgefallen, als man gegen die Bande wegen des Verdachts auf Schmuggel von Waffen und Drogen vorging.

Die Familiengruft in Modena
Die Familiengruft in Modena © (c) AP (Elisabetta Baracchi)

Der Sarg mit dem Leichnam des 1988 verstorbenen Enzo Ferrari liegt in der Familiengruft auf einem Friedhof  in Modena. Vor rund 70 Jahren gründete er sein berühmte Sportwagen-Firma. Stets war der Motor im Mittelpunkt seines Interesses gestanden. Vor allem die 12-Zylinder-Triebwerke der amerikanischen Panhard-Wagen hatte es ihm angetan.