Nicht, dass sich sich direkt aus dem Weg gegangen sind. Aber in den Tagen von Abu Dhabi suchten die beiden WM-Kontrahenten nicht unbedingt die Nähe des anderen. Lewis Hamilton und Nico Rosberg mieden den Augenkontakt, wo es nur ging, man schaute demonstrativ in die andere Richtung.

Bei einer vom Automobil-Weltverband einberufenen Pressekonferenz mussten beide an einem Tisch Platz nehmen. Aber sie verzichteten auf den sonst üblichen Handschlag. Da konnten die anwesenden Fotografen noch so sehr bitten.

Die WM wird eben nicht nur im Auto gewonnen, auch derlei Psychospielchen gehören dazu. Besonders Hamilton beherrscht diese nahezu perfekt. Er fällt seinem Gegner stets ins Wort, fängt von anderen Dingen zu plaudern an. Und in Abu Dhabi kündigte der Brite etwa eine große Enthüllung an, wenn er in zehn Jahren ein Buch schreibt. Das kam zur Sprache, als ein Journalist wissen wollte, warum Mercedes am Jahresanfang die kompletten Mechaniker-Mannschaften austauschte, die Hamilton-Crew zu Rosberg wechseln musste und umgekehrt. 

Toto Wolff relativierte. "Wir arbeiten als Team. Und uns geht es um die Entwicklung jedes einzelnen Mitglieds. Deshalt tauschen wir oft die Mannschaften aus." Verständlich. Und kein großes Geheimnis. Aber Hamilton hat etwas zum Nachdenken in die Runde geschleudert.