Um Punkt 14 Uhr (MEZ) lud der Internationale Automobil-Verband FIA die Streithähne der letzten Rennen zur gemeinsamen Pressekonferenz. Geladen waren Sebastian Vettel, Max Verstappen, die beiden Mercedes-Piloten Rosberg und Hamilton.

Das Außergewöhnliche dabei: FIA-Rennleiter Charlie Whiting erklärte den Kampfhähnen Hamilton, Rosberg, Vettel, Verstappen und der Weltpresse die Entscheidungen von Mexiko.

Verstappen forderte, Flüche gar nicht erst per Boxenfunk zu übertragen. Der Holländer fand, dass verbale Entgleisungen keine Besonderheit der Formel 1 sind. Würde man einem Fußballer oder anderen Sportlern während des Wettkampfs in Mikrofon verpassen, würde man ähnliches hören.

Die wüsten Beschimpfungen von Sebastian Vettel ("Fuck off!") sind für Rennleiter Whiting abgehakt. "Es geschah in der Hitze des Gefechts, und er ist direkt nach dem Rennen zu mir gekommen und hat sich entschuldigt."

Dazu erklärte Charlie Whiting, dass jeder Zwischenfall einzeln betrachtet werden muss und Vergleiche zwischen verschiedenen Situationen schwierig seien. Das könnte natürlich zu unterschiedlichen Wahrnehmungen führen.

Zum Manöver zwischen Vettel und Ricciardo, für das Vettel bestrafe wurde, erklärt Whiting, dass zwei Bedingungen für eine Strafe erfüllt waren: Vettel habe während des Bremsvorgangs unnatürlich die Spur gewechselt und habe dadurch eine gefährliche Situation ausgelöst. Auch hier sind die Reaktionen vorhersehbar. Während Ricciardo sich der Sichtweise Whitings anschließt, meint Vettel: "Ich habe nur einmal die Spur gewechselt, und auf der Innenseite war einfach wenig Grip."

Und warum Lewis Hamilton in Mexiko für das Abkürzen der Strecke nicht bestraft wurde und Max Verstappen schon, erläuterte Whiting, dass Hamilton vom Gas gegangen sei, außerdem war kurz darauf das Safety-Car auf die Strecke gefahren, weshalb er im Gegensatz zu Verstappen keinen Vorteil gehabt habe. Verstappen war damit aber nicht einverstanden. "Entweder bekommen alle eine Strafe oder niemand", sagte der Niederländer und forderte, dass das Abkürzen der Strecke automatisch ein Nachteil sein sollte. Eine Rückkehr zu den Kiesbetten wäre da ein Möglichkeit. Hamilton hingegen ist wenig überraschend mit Whitings Sicht der Dinge einverstanden.

Übrigens: So wird Rosberg bereits in Brasilien Weltmeister