Es war nicht die glücklichste Zeit von Red Bull in der Formel 1. Man galt als Party-Team, als Show-Mannschaft aus Star Wars, die mehr Prominenz im Fahrerlager versammelte als WM-Punkte in der Statistik. In dieser Zeit liefen die so genannten "Formula Unas" durchs Fahrerlager. Ein Haufen fescher, kreischender Mädels als zusätzlicher Aufputz. Mit der Konzentration aufs Wesentlichere, dem steigenden Erfolg von Red Bull Racing verschwanden die Unas wieder, um jetzt am Wochenende in Spielberg ihre Auferstehung zu feiern. Gleichzeitig sind die "Formula Unas" heuer aber auch die Grid-Girls bei der Startaufstellung, allesamt in traditioneller, steirischer Tracht gekleidet. Sagt also nie Boxenluder zu den Damen.

Eine davon kommt aus Klagenfurt, heißt Isabel Duller, ist 19 Jahre alt und hat vor einem knappen Jahr maturiert. Wie kam sie dazu. "Meine Oma hörte immer wieder die Aufrufe im Radio und meinte ich solle mich doch melden", erzählt die Kärntnerin. Sie kam in den unterschiedlichen Ausscheidungen immer eine Runde weiter, zuerst schaffte sie von insgesamt rund 900 Anmeldungen den Sprung unter die letzten 100. Und ein öffentliches Voting brachte sie sogar unter die Top 50. Damit war der Weg zum Formel-1-Grand Prix in Spielberg endgültig geebnet. "Das war schon unglaublich. Damit durfte ich nicht rechnen. Und jetzt stehe ich am Sonntag auf der Start- und Zielgeraden."

Aufgeregt ist sie, hat ein Monsterprogramm von früh bis spät zu erledigen, wird mit ihren Kolleginnen herumgereicht. "Ein Termin da, einer dort. Aber es macht unheimlich viel Spaß." Beim Rennen selbst muss sie sich auch um "ihren" Fahrer kümmern. "Es ist wichtig, das es ihm gut geht. Dafür muss ich auch sorgen". Um wen sie sich kümmern muss, wird am Samstag entschieden.

Nach der Matura hat sie sich selbst ein Jahr Auszeit genommen, arbeitete weltweit für eine Agentur als Model. "Im Herbst beginnt wieder der Ernst. Ich werde die Pädak in Graz besuchen. Mein Berufsziel ist Volksschullehrerin."