Mit dem Erfolg des Schweden Mattias Ekström (Audi) beim DTM-Rennen in Spielberg schwinden die Chancen des Österreichers Lucas Auer etwas auf den Titelgewinn im Deutschen-Tourenwagen-Masters. Von Startplatz zwölf arbeitete sich der Tiroler zwar noch auf Rang acht vor, büste aber auf Sieger Ekström einige Punkte ein, sein Rückstand beträgt 31 Zähler. Auf den Plätzen zwei und drei ebenfalls zwei Audi-Piloten, Jamie Green vor Nico Müller. "Ich muss mit dieser Platzierung leben, immerhin ist es um ein paar Plätze nach vor gegangen. Dass ausgerechnet Ekström gewonnen hat, schaue ich nicht. Wichtig ist es sich auf Sonntag gut vorzubereiten und dann so viel wie möglich Punkte zu holen", sagt Auer direkt nach dem Rennen. Es war übrigens das erste Rennen nach der Abschaffung der umstrittenen Zusatzgewichte.

Green, Ekström und Müller bei der Pressekonferenz
Green, Ekström und Müller bei der Pressekonferenz © KLZ

Ergebnis (40 Runden): 1. Mattias Ekström (SWE) Audi RS5 57:00,812 Min. - 2. Jamie Green (GBR) Audi +0,398 Sek. - 3. Nico Müller (SUI) Audi 0,602 - 4. Robert Wickens (CAN) Mercedes C63 21,625 - 5. Marco Wittmann (GER) BMW M4 22,118 - 6. Maxime Martin (BEL) BMW 22,748 - 7. Mike Rockenfeller (GER) Audi 23,067 - 8. Lucas Auer (AUT) Mercedes 23,452

Gesamtwertung nach 15 von 18 Rennen: 1. Ekström 162 - 2. Green 134 - 3. Auer 131 - 4. Wittmann 125 - 5. Rene Rast (GER) Audi 124 - 6. Rockenfeller 116

Nichtsdestotrotz gibt es für den 23-Jährigen schon am Sonntag mit dem Qualifying ab 12 und dem Rennen ab 15.15 Uhr die Möglichkeit zur Revanche.

Formel-1-Pilot Pascal Wehrlein fieberte mit "Luggi" mit.

So hat sich Lucas Auer das Qualifying bei seinem Heim-GP sicherlich nicht vorgestellt. Der Österreicher blieb ganz klar hinter seinen Erwartungen. Die Audis hatten die Nase vorne - Green vor Müller und Ekström. Dabei lief es im Training mit Rang zwei und sechs für den jüngsten Fahrer im Feld richtig gut. Das freie Training in Spielberg musste Samstagfrüh übrigens um 45 Minuten verschoben werden, da der Notarzthubschrauber aufgrund des Nebels nicht starten konnte. Um 10 Uhr durften die Piloten ihre Runden drehen.

Kurz vor dem Start
Kurz vor dem Start © KLZ

"Ich bin lieber Gejagter als Jäger, denn dann bin ich schon einmal vorne", verrät Mercedes-Pilot Lucas Auer. In Spielberg muss der Tiroler aber vorerst damit leben, Jäger zu sein, denn Mattias Ekström liegt derzeit in der Gesamtwertung in Führung. "Jetzt bin ich in Lauerposition, ich jage sozusagen schon einige Nächte und jetzt will ich zuschlagen. Aber ich getrau mich zu sagen, dass es vor Hockenheim keinen Meister geben wird. Am Anfang der Saison war ich Titelkandidat und plötzlich bin ich keiner mehr", sagt der 23-Jährige mit einem breiten Grinser.

Mit seinem Onkel und DTM-Boss Gerhard Berger gibt es übrigens eine langjährige Angewohnheit, wie der Kufsteiner ausplaudert: "Wenn es nicht so gut läuft, dann hören wir uns nicht, erst dann wieder, wenn es etwas zu feiern gibt. Das machen wir schon immer so und passt gut." Blumen zum Geburtstag gab es von Berger heuer nämlich keine, denn die hat Auer laut Berger ja beim zweiten Rennen am Nürburgring schon selbst abgeräumt. Dieses Duo versteht sich einfach.

Autogrammstunde mit Auer, Engel und Paffett
Autogrammstunde mit Auer, Engel und Paffett © KLZ

Hier ein lustiges Video: Deutschland gegen Österreich

Warten auf das Go für das Training
Warten auf das Go für das Training © KLZ
Trainingsbilder aus Spielberg
Trainingsbilder aus Spielberg © KLZ

Bereits in der Früh strömten begeisterte Motorsport-Fans auf das Areal des Red-Bull-Rings, um die Fahrer "fast" hautnah in der Boxengasse zu erleben. Wer kein Handy dabei hatte, war selbst schuld.

Ein Blick in die Boxengasse
Ein Blick in die Boxengasse © KLZ
Lucas Auer stand Rede und Antwort
Lucas Auer stand Rede und Antwort © KLZ

"Wenn man zum ersten Mal vor Ort ist, ist das etwas ganz Spezielles. Der Fan bekommt alles mit. Es ist unglaublich laut, aber einfach ein Wahnsinnsgefühl", schwärmt Thomas aus Judenburg, der natürlich dem Neffen von DTM-Boss Gerhard Berger die Daumen drückt.

Lucas Auer steht im Fokus des Renngeschehens
Lucas Auer steht im Fokus des Renngeschehens © KLZ
Ganz links, der Gejagte Mattias Ekström
Ganz links, der Gejagte Mattias Ekström © KLZ

Aus österreichischer Sicht sind in der Formel 3 die Blicke auf Ferdinand Habsburg gerichtet. Der 20-Jährige startete eine tolle Aufholjagd und fuhr von Position 13 noch auf Platz sechs vor. Gefolgt von Mick Schumacher, dem Sohn von Formel-1-Rekord-Weltmeister Michael Schumacher. Der "neue Hamilton", der erst 17-jährige Lando Norris, der in seiner Debütsaison für Aufsehen sorgt, landete auf Rang vier. Der Sieg ging an den Briten Callum Ilott.

Das Siegertrio des Formel-3-Rennens: Joel Eriksson (2.), Callum Ilott (1.) und  Maximilian Günther  (3.)
Das Siegertrio des Formel-3-Rennens: Joel Eriksson (2.), Callum Ilott (1.) und Maximilian Günther (3.) © KLZ
Ferdinand Habsburg
Ferdinand Habsburg © (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Wolfgang Grebien)
Die "Grid Girls" dürfen in der DTM nicht fehlen
Die "Grid Girls" dürfen in der DTM nicht fehlen © KLZ

Beim Audi-TT-Cup gingen Ski-Pensionist Benni Raich und Gröden-Sieger Max Franz als Gastfahrer an den Start. Im Rennen verlor der Pitztaler in der achten Runde kurz den Grip und staubte durchs Kiesbett. Diesen Fehler nutzte der Kärntner aus. Der vorletzte (Franz) und letzte Platz (Raich) fiel dabei aber überhaupt nicht ins Gewicht.