Der Ausstieg von Volkswagen aus der Rallye-WM war für die Szene freilich ein Schock. Seit dem Einstieg 2013 hat VW bei 51 Rallyes in vier Jahren 42 Siegen eingefahren und den Rallyesport zu neuen Höhen getrieben. Vor allem auch mit den vier WM-Titeln des herausragenden Fahrer-Duo Sebastien Ogier und Julien Ingrassia.
Die Saison 2017, die jetzt in Monte Carlo beginnt, wird noch aufregender, noch spannender, noch unberechenbarer. VW hat zwar - und das ist das völlig Absurde dabei - das Auto für 2017 fertig entwickelt, man fuhr sogar nach der Abschiedserklärung noch einige Tests, nur um das neue Auto später ins Museum zu stellen. Das neue Regelment lässt nämlich viel mehr Spielraum zu. Die Autos sind schneller, breiter, spektakulärer. Mit riesigen Flügeln und Difussor am Heck und mit bis zu 380 PS. Alles gebaut für viel mehr mechanischen Grip. Die neue Generation errinnert fast an die Gruppe-B-Zeit mit den riesigen PS-Monstern a la Audi S1.
Zu den Stamm-Mannschaften von Ford-M-Sport, wo Weltmeister Ogier sein Geld verdienen wird, und Hyundai kommen heuer Rückkehrer Citroen und Neueinsteiger Toyota dazu. Für die Japaner betreut Gazoo-Racing des Ex-Weltmeisters Tommi Mäkinen den Yaris WRC. Toyota holte nach dem VW-Ausstieg sofort Jari-Matti Latvala ins Team. Fast auf der Strecke geblieben wäre Andreas Mikkelsen, der dritte ehemalige Werkspilot bei VW. Der Norweger muss sich heuer vorerst als Skoda-Werksfahrer mit Einsätzen in der WRC2 begnügen.
Prognosen über das neue WM-Jahr will keiner abgeben. Nur eines: kaum ein Team hat so viel getestet wie Citroen mit dem neuen C3. Nach dem Rückzug von VW könnte gerade das Geschoss von Kris Meeke das schnellste Landfahrzeug auf winkeligen Straßen werden.
Abgesehen von den World Rally Cars gibt es auch eine neue GT-Klasse. So werden in Monte Carlo wieder einige Porsche zu sehen sein. UND: Fiat feiert mit dem neuen 124 Abarth ein Comeback. Da werden bei vielen Fans Erinnerungen wach.
Video: Rallye Monte Carlo, Shakedown
