Die Scuderia Toro Rosso hat am Montag in der Früh als letztes Formel-1-Team seinen neuen Rennwagen vorgestellt. Das italienische Zweitteam von Red Bull schickte den STR4 erstmals bei den Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya in Montmelo bei Barcelona auf die Strecke. Das Auto orientiert sich optisch stark an jenem von Red Bull Racing, entspringt es doch ebenfalls aus der Feder von Red-Bull-Designer Adrian Newey.

Erwartungen. Dennoch dämpfte Teamchef Franz Tost nach dem sensationellen Jahr 2008 die Erwartungen. "Die Leistungen auf der Strecke waren sehr gut. Um ehrlich zu sein, haben sie sogar unsere Erwartungen übertroffen. Es wird schwierig, daran anzuknüpfen", meinte der Tiroler. Grund dafür sei nicht primär der Abgang von Jungstar Sebastian Vettel zu Red Bull Racing, sondern das neue Regulativ, das Tost aufgrund der Kostenreduktion trotzdem begrüßte. Das neue Reglement sieht nicht nur die Rückkehr zu profillosen Slick-Reifen, sondern auch eine gänzlich veränderte Aerodynamik vor. Dementsprechend verfügt auch der Toro Rosso über einen massiven, verstellbaren Front-und einen sehr kleinen Heckflügel.

Bourdais & Buemi. Mit den profillosen Reifen hat zumindest einer der beiden Fahrer ausreichend Erfahrung - der vierfache ChampCar-Meister Sebastien Bourdais, dem Toro Rosso trotz einer verkorksten Debütsaison im Vorjahr die Treue gehalten hat. "Die Slicks sollten seinem Fahrstil entgegenkommen. Wir wollen bei Fahrern und technischem Personal auf Kontinuität setzen. Wir erwarten uns, dass er von seiner Erfahrung aus dem Vorjahr profitiert", erklärte Tost. Zweiter Fahrer ist der Schweizer Sebastien Buemi, der einzige Debütant der kommenden Formel-1-Saison. Das 20-jährige Leichtgewicht tritt in die großen Fußstapfen von Vettel.

Zuversicht. Die Zeit drängt, beginnt die neue Saison doch bereits in weniger als drei Wochen. "Das Auto sieht gut aus", beruhigte Tost, den vor allem die guten Testfahrten des Schwesternteams Red Bull Racing zuversichtlich stimmten. "Adrian Newey und sein Team haben ein sehr vielversprechendes Package geschnürt", meinte Tost. Ob Toro Rosso bereits beim Saisonauftakt am 29. März in Melbourne auf KERS setzt, ist allerdings offen. Der Motoren-Partner Ferrari hatte zuletzt einige Probleme mit dem neuen Hybridsystem.