Was für ein Jubiläum: Beim zehnten Antreten in Le Mans feierte Audi den achten Sieg und gewann neuerlich das Prestigeduell gegen Peugeot. Die schnelleren Franzosen zollten ihrem hohen Tempo mit mehr Verbrauch, überhitzenden Motoren in der Nacht und mehr Boxenstopps (sowohl zum Tanken als auch unplanmäßig) Tribut. Maßgeblichen Anteil am Ingolstädter Triumph hatten der Wiener Sportchef Wolfgang Ullrich und Rekordsieger Tom Kristensen (40), der auf dem Weg zu seinem achten Erfolg an der Sarthe bei heftigem Regen ab vier Uhr früh seinen R10 TDI in Führung brachte, diese ausbaute und im wieder verregneten, turbulenten Finish behauptete.

Zwei Seiten. Für die Österreicher endete der Marathon durchwachsen: Alex Wurz wurde im schnellsten Peugeot durch Pannen wiederholt zurückgeworfen (5.), Christian Klien passierte ein Dreher, holte beim Debüt aber Rang drei.

Marko-Rekord hielt. Von den Rundenzeiten her waren beide an der Spitze dabei, wo Wurz-Partner Stéphane Sarrazin mit unglaublichen 3:19,4 eine Bestzeit markierte, die den Veranstalter ACO zu Tempo reduzierenden Sofortmaßnahmen im Reglement zwingen wird. Der Distanzrekord in Le Mans, aufgestellt 1971 von Helmut Marko und Gijs van Lennep (Porsche 917/5335 km), wurde knapp verfehlt.

"Tolles Ergebnis". Kliens Le-Mans-Einstand begann mit einer schwarzen Flagge - er wurde von der Rennleitung wegen eines defekten rechten Vorderlichts in die Box geholt. In der siebenten Stunde war der Hohenemser erstmals in Führung und fuhr Runden um 3:22 Minuten, womit er einen kleinen Vorsprung auf Peugeot-Kollegen Marc Gene herausholen konnte. Doch zu Beginn der achten Stunde drehte sich Klien beim Überrunden vor der Zielkurve in den Schotter und musste von einem Traktor geborgen werden - eine Runde war verloren, das brachte den Rückfall auf Rang drei: "Aber beim Le-Mans-Debüt zu führen war für mich ein tolles Erlebnis."

Auf Platz 30. Wurz' erste Rennrunden im zu diesem Zeitpunkt führenden Peugeot wurden um eine halbe Stunde verzögert. Als Sarrazin um 17.15 Uhr zum fälligen Wechsel in die Box kam, meldete er Schaltprobleme. Wurz musste den Motor abstellen, es wurde repariert, und erst mit sechs Runden Rückstand konnte der Niederösterreicher endlich "sein" Rennen aufnehmen - zurückgefallen auf Platz 30, von wo die Crew nur noch bis auf Rang fünf vorkam.