Sturm Graz hat einen Auftakt nach Maß in der Fußball-Bundesliga gefeiert und dem Meister einen Denkzettel verpasst. Die einem markanten Facelift unterzogenen Grazer fertigten am Samstag Red Bull Salzburg vor eigenem Publikum mit 3:1 (3:0) ab. "Wir werden das Spiel aber richtig einordnen und bodenständig bleiben", meinte Coach Franco Foda.

Sturm erfindet sich neu

Schon mit dem ersten Tor sei das Selbstvertrauen gewachsen. "Wir haben die Zweikämpfe mit 100 Prozent Einsatz bestritten und waren im Kopf vielleicht die Spur schneller", erklärte Fabian Koch, der in der Saisonpause von der Wiener Austria gekommen war und sich wie alle Neuen gut einfügte.

Rechnet man Christian Gratzei, Christian Schoissengeyr und James Jeggo dazu, blieben vom alten Stamm nur Lukas Spendlhofer, Charalampos Lykogiannis und Bright Edomwonyi über, die von Beginn an ran durften. Spendlhofer wurde zum Ersatzkapitän bestimmt und trug am Samstag die Schleife. Das Amt übernahm sein Abwehrkollege Christian Schulz, der Ex-Hannoveraner fehlte gegen Salzburg aber noch.

Zuschauerzahl als Wermutstropfen

Wie ausgewechselt wirkte Flügelflitzer Philipp Huspek, wenn man sich einige seiner Auftritte für Rapid oder den LASK vergegenwärtigt. "Das letzte Jahr ist unglücklich für mich verlaufen. Umso mehr freut mich dieser Einstand", sagte der Oberösterreicher. "Das war eine unglaubliche Leistung der Mannschaft." Auch die Stimmung auf den Rängen habe dazu beigetragen. Dass das Spitzenspiel dennoch "nur" 8.593 Zuschauer in die Merkur Arena zog, war allerdings ein kleiner Wermutstropfen.

"Sturm Graz hat hervorragend gespielt"

Bei den Salzburgern war verständlicherweise Selbstkritik angesagt. "Sturm Graz hat hervorragend gespielt, alle Torchancen genutzt. Wir hatten Fehler im Aufbauspiel und haben die Duelle in wesentlichen Momenten verloren", stellte Andreas Ulmer fest. "Sturm hat diese Räume für Konter genutzt und die Chancen eiskalt verwertet", meinte Valentino Lazaro. Und auch Trainer Oscar Garcia hielt fest, es sei schwer gegen eine Mannschaft, "die aus drei Chancen drei Tore macht".

Diese Ausbeute stimmte Sturm-Trainer Foda naturgemäß zufrieden. "Heute war eine Mannschaft auf dem Platz, die 90 Minuten mit Herz gespielt hat", lautete das Lob des Deutschen, für den sich die Aussagekraft des Erfolgs aber in Grenzen hielt. "In der zweiten Halbzeit war Salzburg überlegen", gab Foda zu Bedenken. Rechtsverteidiger Koch stimmte der Sieg dennoch optimistisch. "Wir können in der Liga gegen jeden bestehen", sagte er.

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