Der Erstauftritt der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft im Jahr 2018 konnte sich sehen lassen. Das Team von Franco Foda schlug Slowenien in Klagenfurt mit 3:0, der Deutsche darf sich also nach dem Sieg gegen Uruguay über eine makellose Bilanz freuen. „Ich bin insgesamt zufrieden. Ich habe den Spielern gesagt, es gibt keine Testspiele, sie vertreten das Land und sie stehen unter Beobachtung“, war Foda mit dem Gebotenen mehr als nur einverstanden.

Die Österreicher schafften auf Anhieb das Kunststück, die taktischen Vorgaben des Coaches umzusetzen: Wohlorganisiert und mit Disziplin auftreten, die Ordnung halten, nicht ausrechenbar sein, variieren, vor allem, was den kreativen Pass in die Tiefe betrifft. Bis zum Sechzehner klappte die Gestaltung hervorragend. Hinten bildeten Ilsanker, Prödl und Hinteregger eine Dreierkette, die bei Bedarf Unterstützung erhielt von den Außenspielern Lainer und Alaba. Der Bayern-Legionär war nicht nur gut ins Kollektiv integriert, sondern fiel auf der linken Seite durch enorme Laufbereitschaft und die Harmonie mit dem überragenden Arnautovic auf. Das Zentrum im Mittelfeld machten Schöpf und Baumgartlinger dicht. Foda lobte sie im Kollektiv, aber auch namentlich. „Die Qualität ist vorhanden, die Mannschaft hat funktioniert, alle waren gut.“

Der Torreigen begann nach einer Viertelstunde: Alaba drehte einen Freistoß aus rund 20 Metern mit viel Effet über die Mauer ins Kreuzeck. Unhaltbar. Seit November 2015 hatte der Wiener im Team nicht getroffen. Kurz vor der Pause wurde ihm von der Latte ein Dacapo verwehrt. Was dazwischen passierte? Gute Möglichkeiten für Lazaro, Schöpf und Hinteregger; eine tolle Parade von Goalie Lindner gegen Verbic; und das 2:0 durch Arnautovic, der von Lainer mittels Pass in den Rückraum genial bedient worden war und den Verteidiger mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen ließ (36.). „Der Trainer hat verlangt, dass wir an die Grenzen gehen, und das habe ich gemacht“, sagte Lainer. Auf der Gegenseite stand bei einem Freistoß von Ilicic die Stange goldrichtig (43.).

Schlecht spielten die Slowenen nicht, abgesehen vom Ex-Rapidler Beric und Ex-Salzburger Kampl. Bloß: Österreich war in allen Belangen besser. Nach der Pause sorgte Arnautovic für das nächste Highlight. Baumgartlinger schupfte die Kugel auf den Kopf des blondierten England-Legionärs – 3:0 (51.). Es war sein 18. Tor im 68. Länderspiel. Nur zwei Minuten später traf Ilsanker die Stange.

Franco Foda wollte sich weiteres Personal anschauen. Kainz kam für den exzellenten Lazaro, Gregoritsch ersetzte den unermüdlich rackernden Burgstaller als Mittelstürmer, Grillitsch gratulierte Schöpf bei der Einwechslung zur tadellosen Leistung. Das Gefüge im Team blieb stabil, auch das 4-4-2 mit Lainer auf der rechten Verteidigerposition konnte sich sehen lassen. Die Slowenen schienen phasenweise genervt, Ilicic wandelte nach einem gemeinen Foul an Hinteregger am Rande des Ausschlusses. Die Österreicher drückten weiter auf die Tube. Keine Spur von Genügsamkeit, Ballhalten, Warten auf den Abpfiff. Erst hätte Arnautovic das 4:0 besorgen können, dann Gregoritsch. Dann brachte Foda auch noch Schaub, der in den letzten vier Teamspielen getroffen hatte. Arnautovic wurde mit Standing Ovations verabschiedet. Dem Wiener war eine Weltklasseleistung gelungen.

PS: Der 20-jährige Xaver Schlager darf sich seit gestern A-Team-Spieler nennen. Der Salzburger lief kurz vor Schluss ein. Rechtzeitig zum Feiern.