Der Auftakt war - vom Ergebnis her gesehen - makellos. 4:0 siegte Österreichs Frauen-Nationalteam in Serbien im ersten Spiel der WM-Qualifikation. Heute folgt Schritt zwei zur Weltmeisterschaft und der sollte ein bewältigbarer sein. In Maria Enzersdorf (20.30 Uhr, ORF eins live) empfangen die Damen Israel. Ein Spiel, in dem man von einem "Pflichtsieg" sprechen darf, ja muss.

Die Israelinnen, Nummer 55 der Weltrangliste, sind in der Qualifikation nach Niederlagen gegen Serbien (0:2) und Spanien (0:6) noch ohne Punkt und ohne Tor - überhaupt wartet man seit sieben Qualifikationsspielen auf einen Punktgewinn, einen Sieg gab es für die Mannschaft von Trainer Meir Nachmias überhaupt zuletzt vor mehr als drei Jahren gegen Dänemark.

ÖFB-Damen sind gewarnt

Aber auf die leichte Schulter wird der Gegner deshalb nicht. "Uns erwartet eine schwierige Aufgabe, Israel wird zu elft verteidigen", weiß ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer. Gegen den tiefen Abwehrblock gilt es, Lösungen zu finden. "Wir spielen gegen einen Gegner, dem wir in punkto Spielstärke überlegen sein werden. Da kommt es unter anderem auch auf die Ruhe im Ballbesitz an. Wir müssen freie Räume finden, werden viel Geduld brauchen und müssen mit vielen Gegenbewegungen an der letzten Linie arbeiten", erklärte Thalhammer.

Lange Verletzenliste

Nicht zur Verfügung stehen ihm weiterhin die langzeitverletzte
Lisa Makas und Kapitänin Viktoria Schnaderbeck, die von ihren
Knieproblemen noch nicht genesen ist. Mit Laura Feiersinger wird
zudem eine weitere Stütze des Weltranglisten-20. nicht spielen
können. Das Offensiv-Ass hat seit dem 1:0-Sieg des SC Sand gegen
Jena in der deutschen Frauenliga am Sonntag muskuläre Probleme.
"Eine der besten Spielerinnen der EURO zu ersetzen, ist nie einfach.
Es ist deshalb umso wichtiger, als Kollektiv gut zu funktionieren
und fokussiert an die Aufgabe heranzugehen", unterstrich der
47-jährige Wiener, dem mit Barbara Dunst (Mittelfußknochen-Haarriss)
eine weitere EM-Teilnehmerin fehlt.

Es geht um Selbstvertrauen

Seine Truppe will vor allem auch viel Selbstvertrauen für das Aufeinandertreffen mit Spanien am Dienstag (20.15 Uhr/live ORF Sport
+) tanken. Auf Palma de Mallorca kommt es zur Neuauflage des
EM-Viertelfinales, in dem Österreich nach 120 torlosen Minuten mit
5:3 im Elfmeterschießen die Oberhand behalten hatte. Die beiden
Teams sollten sich den Gruppensieg untereinander ausmachen. Der ist
besonders wichtig, da nur Rang eins ein fixes Ticket für die
WM-Endrunde 2019 in Frankreich bringt.

Zurück zu dem heutigen Gegner Israel, der auch in der EM-Qualifikation Gegner war: Da behielt Österreich auswärts (1:0) und daheim (4:0) zwei Mal die Oberhand. Damals traf Nina Burger zwei Mal, auf Tore der Rekord-Torschützin darf man auch heute hoffen.