Das österreichische Frauen-Nationalteam will nun die ganz große Sensation schaffen: Nachdem die Mannschaft von Trainer Dominik Thalhammer bereits mit dem Sieg über die Schweiz (1:0) und dem Remis gegen den Weltranglisten-Dritten Frankreich (1:1) für Überraschungen gesorgt hat, ist nun der Einzug ins Viertelfinale das erklärte Ziel.

Aus eigener Kraft können es die EM-Debütantinnen schaffen, wenn sie heute (20.45 Uhr/ORF eins live sowie im Liveticker der Kleinen Zeitung) zumindest ein Remis gegen Island holen. Auch eine Niederlage wäre möglich, solange die Schweiz nicht im Parallelspiel gegen Frankreich siegt. Und selbst bei einer Niederlage der Französinnen werden nach der Reihe mehrere Faktoren (Tordifferenz, erzielte Tore, Disziplinarpunkte, Koeffizient) herangezogen, die über Aufstieg oder Ausscheiden entscheiden.

Puntigam: "Über Zweikämpfe ins Spiel kommen"

Aber die Österreicherinnen wollen sich nicht auf Schützenhilfe verlassen, sondern die weiße Weste in der Vorrunde behalten. "Island ist eine unangenehme Mannschaft, sie agiert ähnlich wie wir. Aber wir haben sie intensiv studiert", sagt Teamchef Thalhammer. "Es warten einige taktische Herausforderungen auf uns. Wir werden mehr ins Agieren kommen als zuletzt. Wichtig ist, dass wir den Fokus auf uns selbst nicht verlieren. Wenn wir einen guten Start hinbekommen, können wir die Isländerinnen vor große Probleme stellen."

Als eine robuste Mannschaft, die körperbetont und aggressiv spielt, würde Sarah Puntigam Island beschreiben. "Das Team ist teilweise defensiv und wartet auf den Konter", sagt die Steirerin. "Für uns wird es wichtig sein, über Zweikämpfe ins Spiel zu kommen."

Enttäuschung über das Turnier-Aus wäre groß

Das die ÖFB-Frauen am Abend womöglich erneut österreichische Fußball-Geschichte schreiben und ins Viertelfinale einziehen könnten, ist ihnen bewusst. "Es ist Wahnsinn, dass wir im letzten Spiel noch die Chance haben, das Viertelfinale zu erreichen", sagt Puntigam. Verteidigerin Carina Wenninger fügt hinzu: "Für mich wäre es schon eine kleine Enttäuschung, wenn wir nicht ins Viertelfinale einziehen würden."