Es war die Probe für den Ernstfall. Und der nächste Ernstfall heißt Irland am 11. Juni in Dublin. Da dürfen Marko Arnautovic und Stefan Ilsanker nicht mitspielen und dementsprechend hat sich Teamchef Marcel Koller dafür entschieden, den beiden auch am Innsbrucker Tivoli eine Pause zu gönnen. Die Dreier-Kette wurde aber wieder angewandt. Und das funktionierte nicht reibungslos. Es gab Abstimmungsschwierigkeiten und massive Kommunikation zwischen Spielern und dem Trainer. Man war, augenscheinlichst, nicht einverstanden mit dem eigenen Spiel, mit der Positionierung der Mannschaftskollegen und sich selbst.

Lieber, sagte Koller noch vor dem Spiel, wäre ihm ein Gegner gewesen, der den Iren ähnlicher sei. Gab es nicht mehr, darum mussten die Finnen herhalten. Oder viel mehr die Österreicher hin. Denn die Gangart der finnischen Kicker war hart. Sehr hart. So hart, dass David Alaba als Kapitän den Schiedsrichter ein ums andere Mal anschreien musste. Das war deutlich zu hören. Alaba war im ausverkauften Tivoli-Stadion der lauteste. Nur der Teamchef der Finnen konnte es mit dem Kapitän, der wieder im zentralen Mittelfeld spielte, aufnehmen.

Vor den Augen von Stefan Kraft und Michael Hayböck wurde auch Fußball gespielt. Von keiner der beiden Mannschaften sonderlich gut, Einschussmöglichkeiten gab es trotzdem. Davon fanden die laufstarken Gäste aus Finnland sogar mehr vor als die Österreicher. Die hatten dafür die feinere Klinge.

Bei Testspielen nicht unüblich wurde auch beim Probegalopp gegen Finnland schon in der Pause gehörig durchgemischt. Florian Grillitsch und Stefan Lainer feierten ihre Debüts. Koller stellte wieder auf das übliche 4-2-3-1 um nd Marko Arnautovic kam ins Spiel. Dem Teamchef sollte durchaus zu denken geben, dass vor allem Arnautovic für gehörig Wirbel i sorgte. Immer dann, wenn der Stoke-Legionär am Ball war, wachte auch das Publikum am Tivoli auf. Problematisch eben, dass Arnautovic gegen Irland nicht spielen kann. In dieser Form verlassen sich die Mitspieler (vielleicht zu) gerne auf seine Künste. Und auch für den Treffer sorgte dann Arnautovic. Nach einem Eckball kam er zum Abschluss und setzte sich wuchtig gegen zwei Verteidiger durch.

Mehr oder weniger aus dem Nichts landet der Ball dann hinter Heinz Lindner im Tor. Fredrik Jensen traf aus der Distanz, Lindner sah eher ungeschickt aus. Marc Janko fand in der Folge eine riesengroße und die eine oder andere recht brauchbare Einschussmöglichkeit vor, die aber ungenützt blieb.

Es bleibt die Erkenntnis: Arnautovic wird sehr fehlen. Und Grillitsch ist ein Spieler, der die Klasse hat, im Nationalteam zu spielen und sich auch rasch eingefügt hat.