Finnlands Teamchef Markku Kanerva sieht in der neu gewonnenen Flexibilität einen Pluspunkt für die österreichische Fußball-Nationalmannschaft. "Eine ihrer Stärken ist vielleicht, dass sie jetzt auch die Formation ändern können", sagte der 52-Jährige vor dem Testspiel-Duell am Dienstagabend (20.45 Uhr/live ORF eins und im Liveticker) in Innsbruck am Montag in einer Pressekonferenz.

Die Österreicher hatten zuletzt in der WM-Qualifikation gegen die Republik Moldau (2:0) mit Erfolg auf ein 3-4-3-System statt des bisher praktizierten 4-2-3-1 umgestellt. Trotz der Ausfälle und Umstellungen, die ÖFB-Teamchef Marcel Koller angekündigt hat, erwartet Kanerva einen starken Gegner: "Auch wenn Spieler fehlen, sind sie immer noch ein Team mit sehr viel Qualität."

Finnland-Coach findet kaum Schwächen

Die Österreicher seien auch physisch stark. Kanerva nannte in diesem Zusammenhang die Innenverteidiger sowie in der Offensive Marko Arnautovic und Marc Janko. Und dann ist da noch die spielerische Qualität von David Alaba. "Es ist schwierig, Schwächen zu finden", meinte der Finnland-Coach. Ein Thema könnte es sein, Ballverluste des ÖFB-Teams schnell auszunutzen, bevor dieses wieder formiert ist.

Kanerva kann fast auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Zumal der WM-Zug mit nur einem Punkt aus fünf Quali-Spielen bereits abgefahren ist, gibt es ein neues Ziel: "Wir wollen uns für die EM 2020 qualifizieren." Dafür wünscht er sich vor allem mehr Minuten für seine Spieler in europäischen Topligen, allen voran Deutschland. Drei Finnen sind dort Clubkollegen von ÖFB-Teamspielern.

Treffen der Clubkollegen

Im Tor dürfte es in Innsbruck zu einem Duell der beiden Keeper von Eintracht Frankfurt kommen: Lukas Hradecky trifft auf seinen Ersatzmann Heinz Lindner. "Heinz ist ein sehr, sehr guter Freund von mir, der mich immer unterstützt hat", betonte Hradecky. "Es ist nicht einfach, zweiter Torhüter zu sein." Lindner mache aber überhaupt keine Probleme. "Ich könnte mir nicht vorstellen, einen besseren Ersatzmann zu haben."

Hradecky freute sich für seinen Kollegen, am Freitag in der WM-Qualifikation gegen die Republik Moldau (2:0) zu Null gespielt zu haben. Anteil daran hatte auch Aleksandar Dragovic, der mit Stürmer Joel Pohjanpalo ebenfalls auf einen Clubkollegen von Bayer Leverkusen trifft. "Er ist ein super Innenverteidiger", sagte Pohjanpalo über den Wiener. "Er hat einen starken Körper und ist gut mit dem Ball."

In der Innenverteidigung der Finnen führt Kapitän Niklas Moisander Regie. Der 31-Jährige ist auch bei Werder Bremen gesetzt - und damit Teamgefährte von Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch. In Finnland ist das Gastspiel in Innsbruck kein Straßenfeger. Das Team wurde nur von einem Journalisten nach Tirol begleitet. "Vielleicht gibt es ein wichtiges Eishockey-Spiel", scherzte Hradecky.