Wenn Spieler bei ihm mehr als eine Viertelstunde zu spät zu einem Termin kamen, kostete es diese pro weiterer Minute einen Euro. Bei Werner Gregoritsch selbst war's auch knapp, denn zum Pressetermin anlässlich seiner ersten 100 Tage als U-21-Teamchef des ÖFB kam der Steirer exakt 14 Minuten zu spät. "So gut kenn ich mich nicht aus in Wien, dass ich gleich ins Café Landtmann finde", lachte der Steirer.

Aber im Fußball, da kennt er sich aus. Vor allem mit jungen Spielern. "Und daher bin ich, denke ich, sicher nicht der falsche Mann auf dieser Position", so der ehemalige Kapfenberg-Coach.

Und dann plauderte und philosophierte der 54-Jährige munter drauf los, sprach vom guten Verhältnis zu Teamchef Marcel Koller, davon, dass er nicht Karriere machen will über das U-21-Team, sondern diesen Job als "Geschenk" sieht. Schließlich korrigierte er das Bild, das man von ihm haben würde. "Ich bin nicht nur der Mister 100.000 Volt und Motivator, ich bin in erster Linie ein akribischer Arbeiter." Dann schwärmte er noch von der Zusammenarbeit mit den Vereinstrainern, von denen er derzeit mit Ivica Vastic fast Mitleid hat. "Aber es ist halt so, der Trainer ist der Mistkübel für alles."