Zwei Runden waren die Kapfenberger im Frühjahr zum Zuschauen verdammt, weil General Winter König Fußball viel Ärger meteorologischer Art bereitet hatte. "Aber jetzt geht es endlich los", freut sich Thomas von Heesen, der Trainer des Schlusslichts auf das Auftakt-Spiel am Samstag bei der Wiener Austria.

Für manche mag die Vorfreude des Deutschen seltsam anmuten, schließlich ist Kapfenbergs "Löschmeister" nicht zu beneiden, muss er doch einen Brand veritablen Ausmaßes löschen. Zehn Punkte beträgt der scheinbar aussichtslose Rückstand auf den rettenden neunten Platz. Ein Himmelfahrtskommando meinen die einen, eine reizvolle Aufgabe meint von Heesen: "Das Ganze ist wie eine Wundertüte, wir wissen nicht, was rauskommt."

"Wir brauchen Punkte, egal gegen wen"

Dass mit der Austria zum Auftakt gleich ein Titel-Mitfavorit wartet, ist für den Trainer kein Nachteil. "Wir brauchen Punkte, egal gegen wen wir spielen. Wir wissen, dass wir Letzter sind und Gas geben müssen. Ein Punkt pro Spiel hilft uns nicht weiter", stellt Thomas von Heesen klar und fügt gleich an: "Wir sind bereit."

In Sachen Aufstellung will er sich nicht in die Karten blicken lassen. Man darf aber davon ausgehen, dass Kapfenbergs mannschaftliches Gesicht einer umfangreichen kosmetischen Operation unterzogen wird. Mit Gerson Ferreira, Florin Lovin, Haruna Babangida und Nathan Junior könnten gleich vier der sieben Neuzugänge gegen die Austria in der Startelf stehen. Sanel Kuljic soll als "Joker" stechen, Peter Struhar wird vorerst wohl ebenso auf der Bank Platz nehmen. Und da könnte am Samstag auch Neuzugang Nummer acht sitzen. Für den Kroaten Lovre Vulin kam am Freitag die Freigabe, er wäre spielberechtigt.

Austrias Trainer Ivica Vastic rechnet in der Generali-Arena jedenfalls mit angriffslustigen Gästen. "Ich bin überzeugt, dass sie nicht nur verteidigen werden." Man darf also gespannt sein, wie die erste Überraschung aussieht, die aus Kapfenbergs Wundeürtüte zum Vorschein kommt.