Nach dem Spiel, ist vor dem Spiel. Vor allem, wenn Rapid Wien das heutige Cupfinale gegen Red Bull Salzburg verlieren sollte. „Dann könnten einige Rapidfans versuchen die Siegesfeier zu stören“, sagt Markus Tilli. „Aber auch darauf sind wir vorbereitet.“

Der Villacher (39) leitet den Polizeieinsatz rund um das Match zu dem rund 20.000 Besucher ins Wörthersee Stadion kommen werden. Etwa 2000 davon aus Salzburg. Die bereiten Tilli und seinen Kollegen keine Sorgen. Die Salzburger sind der Grund, warum das Finale nicht als Risikospiel eingestuft wurde. „Wäre etwa Sturm Graz der Gegner, hätte es anders ausgesehen“, sagt Tilli, seit 2014 Chef des Einsatzereferates im Stadtpolizeikommando Klagenfurt.

Mehr Aufmerksamkeit als die Salzburger brauchen einige Rapidfans: Bis zu 13.000 werden in Klagenfurt erwartet, darunter rund 400 Risikofans. Die werden von ihrer Abreise in Wien bis ins Stadion – und nach dem Match wieder retour – von Szenekundigen Beamten (SKB) begleitet. „So wissen wir jederzeit, wo sie sich aufhalten“, sagt Tilli. 30 SKB sind im Einsatz, auch aus Deutschland. Die „Ultras Rapid, der größte grüne-weiße Fanklub, sind mit den Ultras des 1. FC Nürnberg befreundet und bekommen heute vielleicht Unterstützung aus Bayern.

Großes Sicherheitsaufgebot

Mehrere Hundert Polizisten aus Kärnten, Wien, Salzburg und der Steiermark werden dafür sorgen, dass alles ruhig bleibt. Die genaue Zahl verrät Tilli aus „einsatztaktischen Gründen“ nicht: „Es sind deutlich mehr als beim Französischen Supercup 2016 in Klagenfurt.“ Damals waren es 175 Beamte. Und damals wie heute werden Sprengstoffspürhunde und -experten sowie Hubschrauber im Einsatz sein, wie bei jeder derartigen Großveranstaltung. Stichwort: Terrorabwehr.

Um 13 Uhr wird die Einsatzzentrale im Wörthersee Stadion „komplett hochgefahren“, sagt Tilli. Ab dann werden als „Vorfeldsicherung“ Polizeieinheiten in der Stadt, beim Stadion und in der Wörthersee-Ostbucht patrouillieren. Ihr Ziel: Probleme nicht aufkommen zu lassen und mögliche Randalierer aus dem Verkehr ziehen. Da wird sich zeigen, wie effektiv die seit Ende April laufenden Vorbereitungen sind. Tilli ist zuversichtlich: „Wir erwarten ein friedliches Spiel.“

Die Ruhe des begeisterten Eishockey- und Golfspieler hat einen Grund: zwölf Jahre Polizeidienst in Wien. „Da habe ich hunderte solcher Einsätze mitgemacht. Darunter Derbys zwischen Rapid und Austria Wien, da waren 1500 Polizisten dabei“, sagt Tilli. „Das sind die Einsätze, die mich interessieren. Dafür bin ich Polizist geworden.“

Da stört es ihn auch nicht, dass sein heutiger Dienst um 6 Uhr beginnt und frühestens, morgen, um 1 Uhr endet. „Das Wichtigste ist, dass meine Kollegen und ich eine gute Leistung abliefern und alles klappt“, sagt Tilli. Ein Motto, das auch für die Mannschaften am Rasen gilt.