Der WAC zeigte sich zum Auftakt der Partie in der Südstadt regelrecht beflügelt vom 2:1 zuletzt gegen Sturm Graz. So dauerte es gerade einmal 29 Sekunden, bis Dever Orgill den Turbo gezündet hatte und perfekt auf Ex-Admiraner Issiaka Ouedraogo querlegte. Diesem war die Freude über das rasche 1:0 trotz vereinzelter Pöbeleien der Mödlinger Fans nicht aus dem Gesicht zu wischen. In der Folge überließ ein stark gestaffelter WAC der nun völlig verunsicherten Admira weitestgehend das Spielgeschehen. Die erste Chance für die Niederösterreicher musste aus Mangel an offensiver Einfälle ein Freistoß bringen (25.). Diesen trat das ehemalige deutsche Supertalent und Ex-Milan-Juwel Alexander Merkel exakt auf den Kopf von Innenverteidiger Markus Wostry, der sich aus wenigen Metern nicht zweimal bitten ließ und auf 1:1 stellte. Dass es bis zur Pause beim Remis blieb, war dem Gleichgewichtssinn von Orgill geschuldet. Dieser hämmerte die Kugel nach erneut sehenswertem Sololauf nämlich aus der Drehung über den leeren Kasten (33.). Zuvor hatte Christoph Rabitsch schon einen nennenswerten Warnschuss aus gut 20 Metern für die nun hellwachen Wolfsberger etwas zu hoch angetragen (28.).

Die Admira, im Kampf um Rang fünf immerhin in der Pole Position, erzeugte in Hälfte zwei deutlich mehr Druck. Wohl wissentlich, dass Konkurrent Mattersburg zuvor bei der Austria 3:2 gesiegt hatte, warf die Baumeister-Truppe alles nach vorne. Das sollte nach einem wahren Gestocher im WAC-Strafraum auch in Minute 59 Früchte tragen, als ausgerechnet der durch seinen LASK-Wechsel im Sommer in Ungnade gefallene Wostry aus kurzer Distanz auf 2:1 stellte. Doch zuvor hatte Orgill die Kärntner Führung im Konter auf dem Fuß, als er nach einem perfekten Frieser-Pass völlig frei an Admira-Keeper Andreas Leitner gescheitert war (50.). Und so kam es gleich doppelt bitter für die bis dahin so engagierten Gäste. Denn nur vier Minuten später brachen die Niederösterreicher wieder über die rechte Abwehrseite durch, diesmal konnte Merkel locker zu seinem ersten Bundesliga-Treffer einnetzen.

Letztes Aufbäumen war zu wenig

Was der WAC in diesem Spiel aber nie tat, war aufgeben. Masheed Ashimeru und Bernd Gschweidl brachten von der Bank frischen Wind. Das sollte sich noch einmal bezahlt machen, als Daniel Offenbacher nach Lackner-Handspiel im Strafraum per Elfmeter verkürzte (81.). "Zwei Tore sind für uns gut, aber wir hatten so viele Chancen. Wenn wir die machen und hinten nicht so schlampig verteidigen, können wir als Sieger vom Platz gehen", haderte Offenbacher nach dem Spiel. Mehr als siebenminütige Spannung brachte das Tor nämlich nicht mehr, denn Lukas Grozurek machte im Konter dann alles klar (88.). "Das Tor war ganz wichtig, es ist ein wichtiger Sieg im Kampf um Platz fünf", strahlte Grozurek, der sich beim Ouedraogo-Tor zuvor den entscheidenden Ballverlust geleistet hatte.

WAC-Trainer Robert Ibertsberger ärgerte sich nach vielen Chancen zu Recht: "Wir waren vorne nicht gut genug und hinten haben wir vier billige Tore mit schlechter defensiver Zuordnung kassiert."

Damit sind die Wölfe am Sonntag auf einen Sieg von Leader Salzburg in St. Pölten angewiesen, um den endgültigen Klassenerhalt bejubeln zu dürfen.