1. Warum ist Heimo Pfeifenberger beim WAC gescheitert?

Weil die Ergebnisse nicht gepasst haben. 20 Punkte aus 27 Spielen waren einfach zu wenig. Die Wolfsberger fabrizierten nur 99 Torabschlüsse, der zweitschlechteste Wert, nur knapp vor St. Pölten (94). Zudem ist der WAC das einzige Team, das in der laufenden Saison kein Tor nach einer Flanke erzielt hat. Präsident Dietmar Riegler brachte es auf den Punkt: „Die Schuld liegt bei der Mannschaft. Man kann diese aber nicht tauschen, schlussendlich muss der Trainer herhalten. Das ist im Fußball so.“

2. Wie geht es mit Pfeifenberger weiter?

Riegler hat bei der Vertragsverlängerung im Vorjahr in weiser Voraussicht ein solches Szenario mit einkalkuliert. Der ursprünglich bis 2019 laufende Kontrakt ist mit der Freistellung/Beurlaubung von Pfeifenberger praktisch beendet. Das verhindert eine Schlammschlacht, die bei Trainerentlassungen immer wieder vorkommt. Der 51-Jährige wird sich in den nächsten Tagen von der Mannschaft verabschieden und ist sofort bereit für neue Aufgaben. „Ich fühle mich keineswegs leer.“

3. Was passiert nun mit dem restlichen Trainerteam?

Mit Co-Trainer Robert Ibertsberger wurde noch nicht gesprochen. Er wird gemeinsam mit Hannes Jochum und Tormanntrainer Adi Preschern in den nächsten Tagen die Trainings leiten. Viel hängt natürlich davon ab, ob der neue Trainer sein eigenes Team mitbringen will.

4. Welcher Trainertyp wäre für die Mannschaft der richtige?

Viel hat der WAC bei seinen Trainern schon probiert. Bjelica, Kühbauer und Pfeifenberger hatten ihre Vorzüge, die Entwicklung junger Spieler stand nicht an erster Stelle. Die Zeit wäre durchaus reif für einen mutigen Schritt – für einen jungen, unverbrauchten Trainer, der sich beweisen will und das Budget nicht über Gebühr belastet. Die deutsche Bundesliga hat’s mehrfach vorgezeigt, dass es funktionieren kann. Siehe Julian Nagelsmann in Hoffenheim, Domenico Tedesco auf Schalke oder Florian Kohlfeldt in Bremen.

5. Wer könnte neuer Trainer der Wolfsberger werden?

Riegler sprach von einer zweistelligen Liste an Kandidaten, die ihm vorliegt. Welche das sind, will der Präsident nicht verraten. Wird in der Bundesliga eine Stelle frei, fallen immer die gleichen Namen: Christian Ilzer, Didi Kühbauer, Andreas Herzog, Jochen Fallmann und Zoran Barisic. Hinzu kommt ein Thorsten Fink nach seinem Aus bei der Austria. Auch Werner Gregoritsch wird gerne genannt, ebenso ein Roman Mählich oder ein Mischa Petrovic. Natürlich nicht auszuschließen ist ein kompletter Überraschungskandidat.

6. Wie schnell stehen welche Kandidaten zur Verfügung?

Kühbauer, Herzog, Fink und Barisic sind derzeit ohne Engagement, wären sofort verfügbar. Wobei Barisic durchklingen ließ, dass es für ihn in Österreich nur Rapid gibt, Herzog und Fink sicherlich eines finanziellen Kraftakts bedürfen. Gregoritsch hat einen laufenden Vertrag als ÖFB-U21-Teamchef. Ilzer, der den WAC aus seiner Zeit als Co Pfeifenbergers Pfeifenberger bestens kennt, steht noch bei Hartberg unter Vertrag. Sein Kontrakt läuft aber in zwei Monaten aus.

7. Verfügen die Trainerkandidaten über die nötige Lizenz?

Einen Fall Oliver Lederer soll es nicht geben. Dem 40-Jährigen fehlte bei seiner ersten Trainerstation Admira Mödling die UEFA-Pro-Lizenz. Daher agierte er offiziell als Doppelspitze gemeinsam mit Ernst Baumeister. Alle zuvor genannten Kandidaten haben die notwendige Lizenz bereits bzw. stehen kurz davor.

8. Wann soll der neue Trainer präsentiert werden?

Präsident Riegler nimmt heute die Gespräche mit den Kandidaten auf und will Mittwoch bzw. Donnerstag bereits den Vollzug melden.