Der Stachel nach der 0:1-Schlappe gegen Schlusslicht St. Pölten sitzt beim WAC nach wie vor tief. Die Wolfsberger sind zu Hause seit nunmehr neun Spielen ohne Sieg: fünf Remis, vier Niederlagen, in sechs Spielen ohne Torerfolg geblieben.

Als größte Baustelle der Lavanttaler tut sich die Offensive auf. Ihr gelingt es nicht wirklich, genügend Chancen zu kreieren. Die notwendigen Vorlagen aus dem Mittelfeld fehlen ebenso wie die personellen Alternativen zu Florian Flecker und Christopher Wernitznig auf der Außenbahn. Gerald Nutz wird nach seinem Kreuzbandriss erst im Herbst zurückkehren. Christian Klem hat sich im Training das Seitenband gerissen, fällt bis Saisonende aus. Trainer Heimo Pfeifenberger hofft daher auf ein baldiges Comeback von Linksverteidiger Stephan Palla. „Er kann über die Außenbahn viel Druck und die Mannschaft stabiler machen.“

Gegen St. Pölten fehlte Mittelfeldregisseur Daniel Offenbacher wegen einer Gelb-Sperre. Hätte es mit ihm anders ausgesehen? Wahrscheinlich nicht, denn auch mit dem 26-Jährigen gab’s zuletzt nicht gravierend mehr herausgespielte Chancen.

Und die wenigen, die sich der WAC in einem Spiel erarbeitet, werden von den Stürmern zu leichtfertig vergeben. Dever Orgill wollte bei seinem Startelf-Comeback mit dem Kopf durch die Wand, ließ sich von der Hektik, die im gesamten Team herrschte, anstecken. Bernd Gschweidl saß zu Beginn überhaupt auf der Bank, offiziell war er grippegeschwächt.

Pfeifenberger sah im Sky-Interview alle in der Pflicht: „Jeder ist selbst gefordert, auch wir vom Trainerteam. Wir müssen die Verunsicherung herausbekommen.“ Die Pfiffe der Fans sind nachvollziehbar. „Die Zuschauer sind natürlich auch nicht so zufrieden. Da lassen wir uns immer wieder anstecken.“ Und der Coach weiter: „Genau das hat uns immer stark gemacht. Da war immer gute Stimmung, die uns nach vorne gepusht hat. Das geht uns jetzt ab. Die Mannschaft wartet auf das, kriegt es aber nicht so, wie sie sich es vorstellt.“

Pfeifenberger weiß aber auch: „Du musst die Zuschauer für dich gewinnen. Mit der Arbeit am Platz. Das ist das Um und Auf.“ Nächste Chance hierfür: am Samstag (18.30) bei der Wiener Austria.