Es sind immer wieder die gleichen Fragen, mit denen Fußball-Funktionäre konfrontiert werden: „Wie kratzen wir das Budget zusammen?“, „Wie erstellen wir eine schlagkräftige Mannschaft?“ und „Wie gelingt es uns, Nachwuchsspieler in die Kampfmannschaft einzubauen?“

RB Salzburg kann hinter alle drei Fragen ein grünes Häkchen setzen. Das vorhandene Geld wird sehr effizient investiert. Die Bullen entwickelten sich zu einer Talentschmiede, holen junge Spieler und verkaufen sie gewinnbringend weiter.

Die Mozartstädter kreierten ein lückenloses Ausbildungssystem, das sich durch eine – wichtige, vierte – Stufe von jenen der anderen Klubs (Akademie, Amateur-Team, Erste) unterscheidet. Salzburg installierte als fixes Element zwischen Amateur- und Kampfmannschaft den Spielerverleih.

Gleich neun Spieler (siehe unten) hat Salzburg an sechs Bundesliga-Konkurrenten verliehen. Wie Ashimeru oder Igor, die den WAC verstärken. „Hier sind die Chancen zu spielen größer als bei uns“, erklärt Pressesprecher Christian Kircher. „Igor kommt derzeit an unseren Innenverteidigern Ramalho und Caleta-Car nicht vorbei, kann aber mit guten Leistungen beim WAC auf sich aufmerksam machen.“

Dass es funktioniert, stellten mehrere Spieler unter Beweis. Stefan Ilsanker wurde an Mattersburg verliehen, spielt heute bei RB Leipzig. Stefan Lainer entwickelte sich über Ried zum Teamspieler. Und Dimitri Oberlin wechselte nach der Leihe in Altach zu Basel, hat 2017 für die Schweizer in der Champions League vier Tore erzielt.

Übrigens: Verträge, dass die Leihspieler gegen Salzburg nicht eingesetzt werden dürfen, gibt es keine. Kircher: „Und Tore schießen ist auch erlaubt.“