Dank eines Last-Minute-Tors von Raphael Holzhauser (92.) feierte
die Austria einen 2:1-(0:0)-Erfolg und damit den ersten Dreipunkter in der Fußball-Bundesliga seit 1. Oktober.

Daniel Drescher brachte die Hausherren verdient in Führung (50.), Kevin Friesenbichler aber leitete wenig später die Trendwende ein.
Die Austria (22 Punkte) hielt damit als Tabellenfünfter Anschluss an
die viertplatzierte Admira (25), der WAC ist weiterhin punktegleich
mit dem Neunten aus Mattersburg (je 14) auf Rang acht.

Personell ohnehin schon höchst limitiert, musste Austria-Trainer
Thorsten Fink am Spieltag weitere Hiobsbotschaften hinnehmen:
Alexandar Borkovic angeschlagen, Christoph Monschein und Ismael Tajouri erkrankt. Tarkan Serbest rückte damit in die
Innenverteidigung, vorne stürmte Kevin Friesenbichler. Und im Tor
stand erstmals seit 17. September der wiedergenesene Osman Hadzikic, weil Fink Patrick Pentz eine Pause geben wollte.

Der Einsergoalie war nach gut einer Viertelstunde erstmals
richtig gefragt, als Christopher Wernitznig einen Konter mit einem
satten Schuss von der Strafraumgrenze abschloss (17.). Insgesamt
sorgten die Hausherren vor der Pause für deutlich mehr Gefahr als
die "Veilchen", die aus ihren Vorteilen beim Ballbesitz nichts
machten, 45 Minuten lang keinen einzigen Torschuss zuwege brachten.
Hadzikic musste hingegen später auch noch gegen Daniel Offenbacher (38./Weitschuss) und Drescher (45./Kopfball) eingreifen.

Drescher war es schließlich auch, der kurz nach Wiederbeginn die
Bemühungen belohnte, völlig alleine gelassen nach Wernitznig-Flanke aus sieben Metern einköpfelte. Die Austria zeigte sich aber nur kurz geschockt, Pires hob den Ball von der Strafraumgrenze vorerst noch knapp über das Tor (55.), drei Minuten danach war Friesenbichler nach einem Standard aber aus wenigen Metern zur Stelle. Der Stürmer schoss allerdings wenig später neuerlich aus Kurzdistanz über das
Tor (63.).

Selbst die Rote Karte für Innenverteidiger Kadiri wegen eines
Revanchetritts gegen Offenbacher (65.) brachte die Austria nicht
außer Tritt. Die verbleibende rund halbe Stunde wurde zum Duell auf
Augenhöhe, in der beide Teams auch noch hätten treffen können. So fehlten etwa Ouedraogo nur Zentimeter (77.), Mihret Topcagic brachte den Ball aus wenigen Metern nicht im Tor unter (87.). In der
Nachspielzeit war der von der Verteidigung völlig vernachlässigte
Holzhauser dann im Strafraum mit einem Schuss ins lange Eck zur
Stelle.

Aufstellung WAC

Alexander Kofler; Michael Sollbauer, Nemanja Rnic, Daniel Drescher; Thomas Zündel, Daniel Offenbacher, Mario Leitgeb (68. Christoph Rabitsch), Christopher Wernitznig; Florian Flecker (78. Mihret Topcagic), Bernd Gschweidl, Issiaka Ouedraogo.

Von den 2000 Austria-Fans, die am Donnerstag in Mailand mit dabei waren, blieben nicht mehr viele übrig

In fast ganz Restkärnten hat es geschneit, nicht so in Wolfsberg.

Vorbericht

Am Donnerstag spielte die Austria noch vor knapp 18.000 Besuchern im San Siro Stadion gegen den AC Milan. Heute treten die Wiener nicht in der Mailänder, sondern in der Lavanttaler Metropole an. Gastgeber Wolfsberg ist heiß auf drei Punkte, trifft auf personell und moralisch geschwächte Veilchen. Die Austria holte aus den vergangenen fünf Meisterschaftsspielen nur einen Punkt, kämpft obendrein mit Verletzungssorgen, wie Austria-Trainer Thorsten Fink nicht müde wird zu erwähnen. „Uns geht’s auch nicht anders“, erwidert WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger. „Jetzt sehen auch einmal die Großen, dass Ausfälle von Stammkräften nicht leicht zu ersetzen sind.“ Auch das Argument von Fink, seine Mannschaft wäre so jung, lässt Pfeifenberger nicht gelten. „Die Jungen der Austria haben auch eine hohe Qualität, diese Spieler könnten wir uns gar nicht leisten.“

Die Verletztenliste der Wolfsberger ist wieder um einen Namen länger geworden. Dever Orgill zog sich im Training einen Einriss des Syndesmosebands zu, was Pfeifenberger zwingt, seine Startelf umzubauen. Den Platz des Jamaikaners wird Issiaka Ouedraogo einnehmen.

Pfeifenbergers Plan  sieht ein 3-4-3 vor, mit dem die Lavanttaler zuletzt gegen die Admira und St. Pölten zwei Mal 0:0 spielten. Fix: Bernd Gschweidl wird von der Halbposition auf die Position des Stoßstürmers wechseln.

Drei Punkte müssen her. „Es liegt eh an uns selbst“, weiß Pfeifenberger. Dazu notwendig sind aber Tore, die dem WAC in den letzten drei Runden gänzlich fehlten. Gut, dass mit der Austria ein Gegner wartet, dessen Defensivverhalten aktuell als Baustelle gilt: je drei Gegentore gegen Mattersburg und die Admira, dazu fünf in Mailand.  „Die Abstimmung muss besser werden“, meint Fink. „Unser Ziel ist es, uns über die Liga für den Europacup zu qualifizieren, dafür müssen wir in den nächsten Wochen Punkte sammeln.“