Alles neu macht der Herbst. Beim WAC hat der Trainer aufgeräumt, versucht, frische Farbe ins Spiel zu bringen, und schon wendete sich das Blatt. War vor der Länderspielpause das Match gegen Altach in der Schlussphase noch verloren gegangen, so holte sich die Mannschaft den Zähler mit einem famosen Finish gegen Salzburg zurück. Dazu gehörte zwar auch ein bisschen Glück, aber dem puren Zufall ist das Ergebnis nicht zuzuschreiben. Die Mannschaft zeigte enormen Willen, auch aus scheinbar aussichtsloser Situation noch das Optimum herauszuholen. Da wurden auch wieder Emotionen geweckt.

Neuer Kapitän zuversichtlich

„Ein frischer Wind tut allen gut, auch dem Trainer“, bezog sich Heimo Pfeifenberger bei der neuen Ausrichtung gleich selbst mit ein. Der Salzburger hat interne Positionswechsel vorgenommen und etwa Nemanja Rnic zum Kapitän befördert. „Diese Rolle ist ja nicht neu für mich“, meinte der Serbe in routinierter Bescheidenheit. Der Punktgewinn in Salzburg sei, so der nunmehrige Mannschaftschef, das Resultat einer gemeinschaftlichen Arbeit gewesen. „Einer ist für den anderen da“, meinte Rnic analog zur vom Cheftrainer erhobenen Forderung, und er blickt mit Zuversicht in die Zukunft. „Das gibt uns sehr viel Selbstvertrauen für die nächsten Spiele“, erklärte Rnic.

Umstellungen

Pfeifenberger hatte reagiert, zum einen auf die Lücken in der im Frühjahr noch so stabilen Abwehr, auf die zu geringe Durchschlagskraft aus dem Mittelfeld und auch auf die Torflaute. Hüttenbrenner wurde erfolgreich zurückgezogen, während die zuletzt fehleranfälligen Drescher und Sollbauer mit der Ersatzbank vorliebnehmen mussten. Rabitsch bekam wieder eine Chance, und im Angriff durfte sich erstmals Mihret Topcagic das A-Leiberl überstreifen. Der Stürmer bekundete zwar noch Anpassungsschwierigkeiten, aber seine Präsenz ist schon eine Ansage für die kommenden Aufgaben. In der Schlussphase durfte dann auch noch der noch nicht 18-jährige Marcel Holzer von den Amateuren erstmals Bundesliga-Luft schnuppern.

Auswärtsbilanz aufbessern

Pfeifenberger deutet damit auch einen schleichenden Generationswechsel an, schließlich zählt der WAC zu den ältesten Teams der Bundesliga. Bezeichnend, dass Salzburg-Trainer Oscar Garcia seiner Mannschaft „mangelnde Erfahrung“ zubilligte. Beim Gegner bildeten mit Xaver Schlager und Dayot Upamecano zwei 18-Jährige das defensive Mittelfeld. Am kommenden Wochenende ist der WAC neuerlich auf einem bisher äußerst unzulänglich bearbeiteten Gebiet gefordert. In Ried geht es darum, die bisher glanzlose Auswärtsbilanz aufzupolieren. In der Fremde wurde erst ein Punkt geholt, bei Salzburg. Mit einem Sieg könnte auch der Anschluss ans Mittelfeld hergestellt werden.