Der WAC hat eine intensive Woche hinter sich, denn heute erwartet die Kärntner eine schwere Prüfung in der Bundesliga. Beim dem Plan nach nicht vorgesehenen Tabellenführer Sturm will die Mannschaft von Heimo Pfeifenberger als Überraschungsgast auftreten. In der Fremde wurde bisher erst ein Punkt erobert, dieser allerdings beim Titelverteidiger in Salzburg. „Sturm gehört zu den Top 4 der Liga, wir können uns mit den Grazern nicht vergleichen“, stellt der Trainer klar. Dennoch fährt der WAC über die Pack, „um zu gewinnen“. Schließlich wollen die Lavanttaler verlorenes Terrain gutmachen. „Wir haben schon einige Punkte unnötig liegengelassen.“ Zum Nachbessern gingen die Spieler durch eine fein abgestimmte Vorbereitungszeit.

Kraft-Tag

Montag ist der letzte Ruhe- vor dem Sturm-Tag, dann bekommen die Spieler die Härte eines gewöhnlichen Arbeitstages zu spüren. Heimo Pfeifenberger nennt ihn „Kraft-Tag“, und ein Kraftakt wird nötig sein, um den Tabellenführer heute in Graz zu fordern. Besonderes Augenmerk gilt dem Zweikampfverhalten. „Da haben wir sicher noch viel Potenzial nach oben“, so der Trainer, der wiederholt auf diesen Mangel hingewiesen hat. Geübt werden die Duelle eins gegen eins ebenso wie Zwei-gegen-zwei-Situationen.

Das weite Feld

Der Mittwoch ist dem Ausdauer-Programm gewidmet. Verschiedene Matchvarianten werden ausprobiert, das System der weiträumigen Gestaltung getestet. Die gesamte Breite des Spielfeldes wird dabei ausgereizt, die Fußballer sind angehalten, lange Wege zu gehen, um weit geschlagene Pässe zu erlaufen. Dieser Part entspricht der grundsätzlichen Einstellung gegen stärker eingeschätzte Mannschaften, zu denen Sturm jedenfalls zu zählen ist. Es geht darum, das Mittelfeld schnell zu überbrücken.

Höchstgeschwindigkeit

Nun wird im Lager des WAC auf Höchstgeschwindigkeit umgestellt, der sogenannte „Speed-Day“ ist angebrochen. Die Aktivitäten sind vornehmlich auf den kleinen Raum ausgerichtet, damit die Einmal-Berührung des Balles und das schnelle, knappe Pass-Spiel nicht zu kurz kommt. Zudem werden verschiedene Kombinationen einstudiert sowie der Angriff über die Seiten forciert. WAC-Routinier Joachim Standfest ist übrigens der Spieler mit den meisten Flanken aller Bundesliga-Vereine.

Taktischer Feinschliff

Der Tag vor dem Spiel ist zunächst dem Gegner gewidmet, er wird per Video unter die Lupe genommen. „Aber nur kurz, dann legen wir den Focus auf unser Spiel“, sagt Pfeifenberger. Die Mannschaft erhält den taktischen Feinschliff, das Defensivverhalten wird simuliert, der Trainer lässt Freistoß- und Eckball-Varianten prüfen. „Wir müssen von Anfang an Präsenz zeigen“, so Pfeifenberger. Schließlich könne auch gegen einen Tabellenführer Sturm die bisher eher magere Auswärtsbilanz aufgefettet werden.