Dieser Tage steht Salzburg wie jedes Jahr im Sommer aufgrund der Festspiele rund um die berühmten Jedermann-Aufführungen im öffentlichen Rampenlicht. Doch das Spiel vom Sterben des reichen Mannes auf dem altehrwürdigen Domplatz ist nicht der Grund für die Reise des WAC in die Mozartstadt. Denn anstatt den kulturellen Genüssen zu frönen, treffen die Wolfsberger heute (16 Uhr) in der während der Sommerpause adaptierten Red-Bull-Arena auf Titelverteidiger Salzburg.
Dass die Trauben für die Elf von Trainer Heimo Pfeifenberger an der Salzach hoch hängen, beweist ein Blick auf die Statistik: In den acht Auswärtsspielen gegen die Roten Bullen verließen die Lavanttaler kein einziges Mal als Sieger das Feld. Zudem haben die Salzburger eine stolze Serie von 17 Bundesliga-Heimspielen ohne Niederlage vorzuweisen.

Dennoch besteht für den WAC Grund zur Hoffnung, den Lauf der Garcia-Elf zu durchbrechen. Zumal der Meister bei der 1:3-Niederlage gegen Sturm Graz durchaus Schwächen offenbarte. „Wir haben uns die Salzburger genau angeschaut und einige Aufschlüsse erhalten“, sagt Kapitän Michael Sollbauer, „wobei wir vorrangig einmal selbst eine starke Leistung abrufen müssen“. Laut dem 26-Jährigen hat sich die Spielanlage des Gegners seit der Verpflichtung von Oscar Garcia stark verändert. „Es ist die klare Handschrift des Trainers zu erkennen. Salzburg spielt ergebnisorientierter, nimmt nicht mehr so viel Risiko im Spiel nach vorne“, sagt Sollbauer, der ergänzt: „Daher ist es auch umso schwerer, gegen sie ein Tor zu erzielen.“
Die angesprochene Defensivstärke wurde zuletzt beim knappen 1:0-Hinspielsieg in der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation bei Partizani Tirana deutlich.

Soriano fraglich

Dennoch trat man die Heimreise nach einem Brutalo-Foul an Torschützen Jonatan Soriano mit Sorgen im Gepäck an. Der Spanier droht heute aufgrund einer Knochenprellung auszufallen, könnte wie einige andere Akteure von Garcia mit Hinblick auf das Qualifikation-Rückspiel am Mittwoch geschont werden. „Es wäre für uns sicher besser, wenn er nicht spielt. Weil Salzburg hat zwar genug Qualität im Kader, aber Soriano können sie nicht eins zu eins ersetzen“, meint Sollbauer, der als Abwehrspieler genug Erfahrung mit Soriano als Gegenspieler vorzuweisen hat. Dementsprechend gut weiß der Klagenfurter über dessen Vorzüge Bescheid. „Er hat enorme Qualität und braucht wenig Platz. Soriano hat alles, was einen Topspieler auszeichnet, mit seinen Geniestreichen ist er immer für ein Tor gut.“

Treffer würden auch dem WAC guttun, um nach der Auftaktpleite in Altach erstmals in dieser Saison anzuschreiben. „Wir haben in dieser Woche gut trainiert, jetzt muss im Spiel nur mehr der Ball ins Tor gehen“, sagt Sollbauer, „denn wir wollen hier unbedingt punkten“.