Zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Tagen empfängt der SK Sturm am Sonntag (16.30 Uhr) Rapid. Die Duelle zwischen den beiden Spitzenklubs werden stets leidenschaftlich und intensiv geführt. Durch die Niederlage der Grazer in der vergangenen Runde gegen den WAC hat das aktuelle Aufeinandertreffen aber an Brisanz zugenommen. Gewinnt Rapid, würde Sturms Vorsprung auf den Tabellendritten aus Hütteldorf nur noch zwei Punkte betragen und das Meisterschafts-Finish wäre spannender denn je.

Sturm-Trainer Heiko Vogel spielt die Wichtigkeit der Begegnung etwas herunter und möchte nichts von Druck hören. Er freut sich vielmehr auf solch emotionale Spiele und genießt zudem, jeden Tag mit seiner Mannschaft „arbeiten zu dürfen“. Freude steht bei den Grazern im Vordergrund. Mit der Verpflichtung von Anastasios Avlonitis und der Vertragsverlängerung von Stefan Hierländer sorgten die Schwarz-Weißen für positive Schlagzeilen rechtzeitig vor einem wichtigen Spiel. Das Timing könnte nicht besser sein. „Der Zeitpunkt war nicht wirklich geplant, sondern ist uns ein bisschen passiert“, sagt Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl zu Sturms Vertrags-Doppelpack.

Vogel: "Freue mich wie ein kleines Kind"

Der Verbleib von Hierländer hatte im internen Ranking wohl oberste Priorität. „Danke, dass ich mit dir weiterhin zusammenarbeiten darf. Ich freue mich wie ein kleines Kind“, sagte Vogel. Ungewohnte, aber ehrliche Worte eines Trainers in Richtung Spieler.

Hierländer ist ein Ausnahmefußballer, hat bisher alle Positionen gespielt mit Ausnahme des Innenverteidigers und des Tormannes. Eine Eigenschaft, die man selten findet. „Ich kann ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit, egal wo auf der Welt, anrufen und sagen Hierli, ich brauch dich da und da auf der Position und dann bekomme ich allerhöchstes Niveau“, lobt Vogel seinen Spieler.

Hierländer weiß um seine Qualität, weiß aber auch um seinen Stellenwert bei Sturm Graz. Er möchte mit einer Mannschaft mit Potenzial auch international einiges erreichen. Da ist es ihm egal, welche Position ihm der Trainer zuteilt. „Wenn du Spieler hast, die Räume lesen können, hast du eine Waffe“, sagte der Kärntner und spricht damit die linke Verteidigerposition an, der er im Cup-Halbfinale gegen Rapid gespielt hat. Und auch diesmal wird er wohl in der Abwehr einlaufen. Jakob Jantscher und Bright Edomwonyi (beide muskuläre Probleme) sind für das Spiel am Sonntag fraglich.