Der WAC ist im Frühjahr der Angstgegner des SK Sturm. 1:0 hatten die Kärntner in Graz gewonnen, seither achtmal in Folge verloren. Am Samstag aber musste Sturm auch aus der Lavanttal-Arena mit leeren Händen abreisen, die Steirer verloren nach 1:0-Führung 1:2. Thorsten Röcher brachte die Grazer in Führung, Issiaka Ouedraogo und Dever Orgill drehten aber die Partie. Sturm liegt damit weiterhin acht Punkte hinter Salzburg. Der Tabellenführer empfängt am Sonntag ab 14.30 Uhr Altach.

Drei Tage nach dem 120-minütigen Pokalfight gegen Rapid, der mit dem 3:2-Sieg und dem Einzug in das ÖFB-Cup-Finale gegen Salzburg endete, setzte Sturm-Trainer Heiko Vogel in der Fußball-Bundesliga auf Rotation. Beim Match in Wolfsberg gegen den WAC erhielten mit Kapitän Christian Schulz, Thomas Schrammel, Sandi Lovric und Emeka Eze vier Akteure ihre Chance, die gegen Rapid nicht in der Startelf gestanden waren.

Sturm begann verhalten, während sich die Kärntner vorwiegend auf die Defensive konzentrierten, weshalb sich die Zahl der Chancen in engen Grenzen hielt. In der 34. Minute brachte ein schneller Gegenstoß die Grazer jedoch in Führung. Nach einem Fehlpass von Issiaka Ouedraogo am Sturm-Sechzehner kam der Ball zu Thorsten Röcher, dieser gab weiter auf Zulj, der die Kugel zurückschickte. Röcher ließ Christian Dobnik im WAC-Tor keine Chance.

Ausgleich kurz vor der Pause

Unmittelbar vor der Pause kam der WAC zum Ausgleich. Orgill lenkte den Ball nach weiter Vorlage von Nemanja Rnic glücklich auf Ouedraogo, dessen Heber-Versuch unhaltbar für Jörg Siebenhandl abgefälscht wurde.

In der zweiten Hälfte agierten die Grazer dann äußerst passiv, während die Wolfsberger auf Offensive umschalteten und die Sturm-Abwehr wiederholt in Bedrängnis brachten. Nach einer Stunde unterlief Schulz knapp hinter der Mittellinie ein schrecklicher Fehler, den sich Orgill zunutze machte. Der Jamaikaner fuhr dazwischen, lief allein auf das Tor, spielte Siebenhandl aus und schoss zum 2:1 ein.

Die Grazer Bemühungen auf eine nochmalige Wende fielen äußerst bescheiden aus, aber in der 90. Minute wäre Bright Edomwonyi beinahe der Ausgleich geglückt. Sein Schuss nach Stanglpass ging jedoch am Tor vorbei.

Vogel sprach von einem "völlig verdienten" Sieg für den WAC. "Der WAC hat konsequent verteidigt und unsere Fehler genutzt. Das Cupspiel lasse ich nicht als Ausrede gelten, weil wir im Flow sind. Mehr Selbstvertrauen als im Cup-Semifinale kann man nicht tanken", meinte der Sturm-Trainer.